Unsere kirchliche Lage im protestantischen Bayern

Textdaten
Autor: Wilhelm Löhe
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Titel: Unsere kirchliche Lage im protestantischen Bayern und die Bestrebungen einiger bayrisch-lutherischen Pfarrer in den Jahren 1848 u. 1849.
Untertitel: Mit einer Zugabe über einige wichtige Streitpunkte innerhalb der nordamericanisch-lutherischen Kirche.
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Entstehungsdatum: 1849
Erscheinungsdatum: 1850
Verlag: Verlag der C.H. Beck'schen Buchhandlung
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Erscheinungsort: Nördlingen
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Quelle: Commons, MDZ München = Google
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Unsere
kirchliche Lage
im
protestantischen Bayern
und
die Bestrebungen einiger bayerisch-lutherischen Pfarrer
in den Jahren 1848 u. 1849.




Mit einer Zugabe über einige wichtige Streitpunkte innerhalb der nordamericanisch-lutherischen Kirche.




Zur Vertheidigung und Verständigung geschrieben
von
Wilhelm Löhe,
lutherischen Pfarrer zu Neuendettelsau.




Nördlingen 1850.
Druck und Verlag der C.H. Beck’schen Buchhandlung.


Inhalt (Wikisource)

Vorwort III
I. Die Lage eines Pfarrers in der bayrischen Landeskirche. 1
0Anhang. Auf Bekenntnistreue und Fortschritt anzuwenden. 28
II. Unser Streben nach Verbeßerung der Lage. 31
1. Der Vorschlag zu einem Verein für apostolisches Leben. 33
00. Anhang. Luther über die Bruderschaften der römischen Kirche, 1519. 47
2. Die Petition und die Generalsynode. 51
3. Die Beleuchtung und die Folgen. 70
00. Anhang. Zu p. 80. gehörig. 84
 
Zugabe. Ueber den kirchlichen Differenzpunkt des Pastors Grabau zu Buffalo, New York, und der sächsischen Pastoren in Missouri. 85
Druckfehler. 123
Verlagswerbung 124


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Vorwort.




 Auf meine „Beleuchtung der Synodalbeschlüße in Betreff der Petition: Wahrung des Bekenntnisses und Einführung desselben in seine Rechte etc. (Nürnberg 1849. J. Ph. Raw)“ sind drei Gegenschriften erschienen: von Herrn Dr. Fikenscher, Herrn Pfarrer Christian Heinrich Sixt und Herrn Pfarrer Kraußold. Dem ersteren antworte ich nicht; er ist mein Lehrer, und ich denke, das Schriftchen von ihm ist klar für sich. Doch habe ich in den nachfolgenden Blättern einige Male mir erlaubt, auf dasselbe zu kommen. Herrn Pfarrer Sixt reiche ich freundlich die Hand; ich habe wenig Wermuthstropfen für mich in seiner Schrift gefunden und bin ihm dankbar. Das, was einer Antwort bedurfte, ist wohl, so gut mir der Eindruck geblieben, in dieser Schrift berücksichtigt. Herrn Pfarrer Kraußold begegne ich hiemit. – Es ist das erste Mal in meinem Leben, daß ich zu meiner Vertheidigung schreibe, und ich hätte es lieber nicht gethan. Die Sache erfordert es und doch auch hie und da meine Ehre, die ich unter meinen Brüdern brauche. – Uebrigens ist die Hauptabsicht dieses Schriftchens mehr Verständigung, als Vertheidigung, – und ich habe mir deshalb auch nicht zur Aufgabe gemacht, alles und jedes zu beantworten. Es ist mir nur leid, daß ich nicht alles und jedes, worin ich im Einzelnen gefehlt, bekennen konnte; der Wille war da, aber es ist lange, daß ich die Schriftchen meiner Gegner gelesen, mein Gedächtnis ist kurz und meine Lebensarbeit und Mühe umringt mich wie andre, so daß ich, was 6–8 Monden dahinten liegt, nicht mehr gegenwärtig habe. Gott verzeihe mir alle Sünde!

|  Möchte ich wohlwollende Leser finden! Bösen Willen habe ich nicht, möchte mich niemand des zeihen! Möchte man mir auch nicht gleich vornherein eitel extremes Wesen Schuld geben; sonst findet man es sicher, auch wo es nicht ist. Hab ich die Grenzen meiner Gedanken aus Mangel an Befähigung dazu nicht so gesteckt, daß alles harmonisch zusammenpaßt; so bitte ich den Leser, mir ohnehin eilendem Schreiber beim Lesen selbst ein wenig zurecht zu helfen. Vieles wird nicht mehr extrem sein, wenn man sich die Mühe nimmt, es in seinem Zusammenhang zu denken. Es ist auch nicht alles extrem, was man jetzt dafür ansieht. Man hat einst anders geurtheilt, – und vielleicht ändert sich das Urtheil wieder, das jetzt so kalt und schnöde über die ergeht, welche doch nur die Grundsätze der Kirche von Ur an vertreten.

 Der König des Friedens, welcher uns in Bethlehem geboren ist, beschere uns zu seinem Feste den Frieden, und vereinige in Seiner Wahrheit uns alle, die wir zusammen gehören! Amen.

 Am Tage Lazari, 17. Decbr. 1849

W. L.