Unsere kirchliche Lage im protestantischen Bayern
lutherischen Pfarrer zu Neuendettelsau.
Inhalt (Wikisource)
Auf meine „Beleuchtung der Synodalbeschlüße in Betreff der Petition: Wahrung des Bekenntnisses und Einführung desselben in seine Rechte etc. (Nürnberg 1849. J. Ph. Raw)“ sind drei Gegenschriften erschienen: von Herrn Dr. Fikenscher, Herrn Pfarrer Christian Heinrich Sixt und Herrn Pfarrer Kraußold. Dem ersteren antworte ich nicht; er ist mein Lehrer, und ich denke, das Schriftchen von ihm ist klar für sich. Doch habe ich in den nachfolgenden Blättern einige Male mir erlaubt, auf dasselbe zu kommen. Herrn Pfarrer Sixt reiche ich freundlich die Hand; ich habe wenig Wermuthstropfen für mich in seiner Schrift gefunden und bin ihm dankbar. Das, was einer Antwort bedurfte, ist wohl, so gut mir der Eindruck geblieben, in dieser Schrift berücksichtigt. Herrn Pfarrer Kraußold begegne ich hiemit. – Es ist das erste Mal in meinem Leben, daß ich zu meiner Vertheidigung schreibe, und ich hätte es lieber nicht gethan. Die Sache erfordert es und doch auch hie und da meine Ehre, die ich unter meinen Brüdern brauche. – Uebrigens ist die Hauptabsicht dieses Schriftchens mehr Verständigung, als Vertheidigung, – und ich habe mir deshalb auch nicht zur Aufgabe gemacht, alles und jedes zu beantworten. Es ist mir nur leid, daß ich nicht alles und jedes, worin ich im Einzelnen gefehlt, bekennen konnte; der Wille war da, aber es ist lange, daß ich die Schriftchen meiner Gegner gelesen, mein Gedächtnis ist kurz und meine Lebensarbeit und Mühe umringt mich wie andre, so daß ich, was 6–8 Monden dahinten liegt, nicht mehr gegenwärtig habe. Gott verzeihe mir alle Sünde!
Der König des Friedens, welcher uns in Bethlehem geboren ist, beschere uns zu seinem Feste den Frieden, und vereinige in Seiner Wahrheit uns alle, die wir zusammen gehören! Amen.
Am Tage Lazari, 17. Decbr. 1849