Uniformen der Eisenbahn-Beamten

Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Uniformen der Eisenbahn-Beamten
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 6, S. 96
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1870
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[96] Uniformen der Eisenbahn-Beamten. Eine buntere Musterkarte von Uniformen läßt sich wohl nicht auffinden, als wenn man eine Reise durch unser liebes Deutschland macht und die verschiedenen Uniformen der Eisenbahn-Angestellten betrachtet. – Da trägt der Eine Blau mit rother Passepoilirung, ein Anderer desgleichen mit weißer Besetzung, wieder Andere tragen reichen Goldbesatz an ihren Uniformen und dergleichen. Kurz, es ist das Uniformenwesen so bunt, daß das Publicum sein blaues Wunder darüber haben muß. Am schlimmsten tritt diese Verschiedenheit in der Bekleidung aber hervor, wenn man Fahrcolonnen sieht, die aus Beamten verschiedener Verwaltungen zusammengesetzt sind. Es ist das zum Beispiel der Fall bei den zwischen Berlin und Köln coursirenden Courier- und Schnellzügen, und bei den Schnellzügen zwischen Berlin-Kassel-Frankfurt a. M.; da sieht man bei ein und demselben Zuge Beamte mit der Uniform der preußischen Staatsbahn, der braunschweig’schen und der Berlin-Potsdam-Magdeburger Bahn, welche erheblich in ihren Dienstkleidungen von einander abweichen. Einsender hatte neulich Gelegenheit, das Staunen eines fremden Reisenden über diese Angelegenheit zu beobachten und die satirische Bemerkung zu hören: „So etwas ist doch nur in der Kleinstaaterei Deutschlands möglich.“ Der Mann hatte Recht. Aber sollte denn in dieser Sache bei gutem Willen der Directionen nicht Besserung zu schaffen sein? Wie wäre es, wenn zunächst durch den ganzen Norddeutschen Bund die Uniform der königlich preußischen Staatsbahn-Beamten, allenfalls mit Weglassung der kostspieligen Goldstickerei, eingeführt würde? Diese aus blauem Tuche bestehende Dienstkleidung ist wohl die beste und auch die billigste mit, d. h. wie nochmals hervorgehoben wird, wenn die Goldstickerei, welche überflüssig ist, fortgelassen würde. Die Post- und auch die Telegraphen-Beamten kleiden sich im Norddeutschen Bunde seit dem Jahre 1866 nach einem Muster, und gewähren einen Anblick, der auf Einigkeit schließen läßt: Man mache das mit den Eisenbahn-Beamten ebenso. Freilich ist das bei den vielen selbstständigen Eisenbahn-Directionen leichter gesagt, als ausgeführt; allein im Interesse der Sache dürfte ein so geringfügiges Opfer der Nachgiebigkeit doch wohl mehr als gerechtfertigt erscheinen.