Topographia Superioris Saxoniae: Ziegenruck

Topographia Germaniae
Ziegenruck (heute: Ziegenrück)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 202.
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[202]
Ziegenruck.

Ein Stättlein im Voigtland / zwischen den Bergen / an der Sala / vnd den Thüringischen Gräntzen / nahend Auma / vnd Schleitz / so Anno 1545. Churfürst Johann Friederichen zu Sachsen / vnd nachmals seinen Sohn gehört; aber wegen der vffgewenten Kosten / in Belager- vnd Schleiffung der Vestung Grimmenstein bey Gotha / an Chur-Sachsen kommen / vnd noch / sampt seinem Ampt / doch vnter die Assecurirten Aempter; vnnd von theils zu Thüringen gerechnet wird: wiewol in der Reichs-Matricul stehet / daß der Herr Churfürst zu Sachsen / wegen der vier Aempter in Thüringen / Winda / Sachsenburg / Arnshaug / vnnd Ziegenruck / vermög deß Naumburgischen Vertrags im Jahr 1554. Monatlich dem Reich 5. Reuter / vnd 20. zu Fuß / zu geben habe. Es hatte vor Zeiten ein vestes Schloß zu Ziegenruck / welches den Herren Reussen von Plauen gehört / daß aber Keyser Carl der Vierdte / vnnd Marggraff Friederich zu Meissen / Anno 1357. belagert / gestürmet / vnd erobert haben; wie Dresserus im Stättbuch p. 623. schreibet. Nehel in Exegesi Misniae p. 254. sagt / daß erst Churfürst Ernst Ziegenruck an Sachsen gebracht. Aber in der geschriebenen Thüringischen Chronic wird die Eroberung auch ins Jahr 1357. gesetzt / vnnd also vermeldet: Keyser Carolus IV. vnd der Marggraff / erobern im Lande Pleissen deß Reussen von Plauen vestes Schloß Ziegenruck; Item Triptis / Stein / Ronebergk / Werde / Anno 1357. der Zeit soll noch ein Burgstal vom Schloß vberig seyn.