Topographia Superioris Saxoniae: Weida

Topographia Germaniae
Weida
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 187.
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[187]
Weida / Weide / Weiden.

Statt / Ampt / vnnd altes Berg-Schloß / im Voigtländischen Creysse / bey der Elster / gelegen / so den Namen von dem Wässerlein Weida / so dardurch rinnt / bekommen haben solle. Es war vor Zeiten hierumb ein alte Grafschafft / so Glisberg / oder Gleisberg / genant worden. Anno 1149. ward einer / Namens Heinrich / Edler Freyherr von Weiden genant / der daselbst seine Wohnung gehabt / vnd deß gantzen Landes Advocat / oder Voigt gewest ist / so von seiner ersten Gemahlin Bertha / Grävin zu Tyrol 4. Söhn bekommen / so alle Heinrich geheissen haben / deren der eine allhie zu Weiden / der ander / den man den Reussen zugenant / zu Greitz; der dritte zu Plauen / vnnd der vierdte zu Gera gewohnt haben. Keyser Carl der Vierdte / hat wider den Herren Reussen zu Plauen Krieg geführt / vnnd ihm etliche Schlösser / vnnd Stätte / so er / als Pfandtschilling vom Königreich Böheimb / besessen / vnnd solche / auff Erinnerung / nicht hergeben wollen / Anno 1357. eingenommen / davon Er Marggraff Friederichen dem Gestrengen von Meissen etliche Orth geben / weiln Er ihm beygestanden / vnd seine Vnderthanen auch / auß deß Herren Reussen Schlössern / viel Schaden empfangen hatten; daß also Weiden von den Herren Reussen kommen. Vnd dieses schreibet Dresserus, auß dem Mönch von Pirna / der auch p. 592. seqq. ein mehrers von dieser Statt hat. Andere / vnd darunder auch Nehel, in exegesi Misniae p. 254. sagen / daß erst Churfürst Ernestus Weyda / vnd Ziegenruck / bekommen / welche beyde jetzt vnter die Assecurirten / das ist / die jenigen Aempter gehören / welche wegen der angewendten Kriegskosten in Belager- vnd Schleiffung der Vestung Grimmenstein / der Coburgischen Lini entzogen worden seyn: vnnd gehören der Zeit dem Herren Churfürsten / zu Sachsen. Anno 1545. hatte der fromme Churfürst Johann Friederich zu Sachsen / von welchem besagte Coburgische / wie auch die Weymar- vnnd Altenburgische Fürsten / herkommen seyn / in dieser Gegend die Stätte / Schneeberg / Plauen / Werda / Olsnitz / Weida / Adorff / Bucholtz / Ziegenruck / vnd Pausa / wie Hortleder von Vrsachen deß Teutschen Kriegs lib. 5. c. 22. fol. 1207. schreibet. Vnd solche Stätte rechnete man selbiger Zeit ins Voigtlande. Es ist Weiden / oder Weyda / vor dem jetzigen Krieg / fein erbauet / vnd allda zwo Kirchen / vnd zwey Clöster gewesen: Der Zeit aber referiret die offtangezogne Meißnische Clag-Schrifft diesen Ort auch vnter die jenige Chur-Sächsische Stätte / deren Gottes- Raths- Burger- oder gemeiner Statt-Häusser / nicht mehr vorhanden seyn. Hat eine Superintendentz.

[T58]

a. Auf den Böden. b. Zwikauisch thor. c. Uns lieb Frawen kirch. d. S. Levin. e. Catsche thor. f. Pfarr kirch. g. Weida fluß. h. Burck thor. i. Rahthauß. k. S. Petrus. l. Pfarrheuser. m. Kornhaus. n. Gerawisch thor. o. Crucis. p. S. Anna. q. Gottsacker. t. Dulckenberg. u. Haynberg. u. Horntzberg. x. Libdorff. y. Kokeritz. z. Pulfer thurn.