Topographia Superioris Saxoniae: Angstdorff

Topographia Germaniae
Angstdorff (heute: Agnesdorf)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 24.
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Angstdorff.

Ein Dorff / zwischen Roßla / so an dem Fluß Helm sein Lager / vnd Questenburg / in Tühringen / gegen dem Hartz zu / gelegen / bey welchem / vnnd an einem Wald / vnd Berglein / der Baurenstein ein sehr grosse Steinklippe / wie ein Amphitheatrum, zu sehen; auß welcher Steinklippen / vnten vber 6. 8. weniger / oder mehr / Jahre / gantz vnvermuhtet / eine grosse menge Wassers quillet / vnnd das gantze darvor liegende Feldlein / in einer Eyle vberschwemmet / vnd mit dieser Ergiessung finden sich auch die schönsten Fische / vnd sonderlich Karpffen von etlichen Pfundten / die kein Mensch weiß / wo sie herkommen. Solches Gewässer pfleget alsdann wol etliche Wochen zu stehen. Wann solche Ergiessung geschiehet / haben die Bawren daselbst die Gerechtigkeit/ die Fische allein zu fangen / vnd zu geniessen: hingegen / wann das Wasser wider verlaufft/ vnnd sich verleuret / ( welches dann gleichsfals hinwiderumb in gar geschwinder eyl geschieht) hat der Pfarrer deß Orts die Länderey allda zubestellen / vnd der Früchte allein zugeniessen; gestalt dann damahls / als An. 1646 Etliche Reysende den Orth besichtiget / schöner Haber halben Manns lang allda gestanden / vnd gar die letzte Ergießung / vor acht Jahren vngefehr geschehen.