Topographia Sueviae: Dornbieren
Von Theils Dornbeuren genandt / ein sehr nutzlicher Ort von Wein / vnd Obswachs / Kornfeldern / Wiesen / Alpen / Holtz / vnd ist gelegen / so bald man auß dem Bregentzer-Wald / vber die Losen / (so ein hoher Berg) herauß kommt / bey den Füssen deß Gebürgs / zwischen dem Bregentzer-Wald der Herrschafft Bregentz / dem Reichshoff Lustenaw / vnd der Graffschafft Embs. Es laufft dabey auch / auß dem Dornbieren Gebürg / ein Holtzreich Wasser / die Fußach genant / so zu Fußach in den Bodensee fällt. Hat vnderschiedliche Dörffer / als Oberdorff / Niderdorff / Hatlerdorff / Müllbach / Haselstauden / Schwartzach / Winsau / Füsseneck / vnd Ammenegk / daß alles ein Gericht / vnnd Pfarr / so vor vnerdencklichen Zeiten / gantz vnd gar denen von Embs zugehörig gewest: Wie sie dann noch heutiges Tags den Blutbann daselbsten / neben andern Regalien / vnd Stucken mehr / vom Römischen Reich / zu Lehen tragen: Sonsten aber ist solch Dorenbieren / so viel die Gericht belangt / vnder deß Hauses Oesterreich / vnnd der Herrschafft Veldkirch / Handen / also daß dz Gericht / die Stewer / Faßnacht Hennen / vnnetlich wenig Wasser-zinß / angeregter Herrschafft Veldkirch / im Jahr 616. gewest seyn: wie Schlee in seiner Beschreibung der Landschafft vnderhalb S. Lucis Steig / berichtet / dabey aber auch saget / daß das übrige / als der Wildbann / Vischbach / die Leibeigenschafft / vnnd was darzu gehört / Lehen / Zinse / Gülten / Zehenden / vnnd KirchenSätze / noch selbiger Zeit / den Grafen zu Embs zugestanden: wie sie dann / neben dem Wein: vnd KornZehenden / viel ansehenliche WeinGärten / vnnd Güter / darunder sonderlich der Knüberg bey der Haselstauden / allda / vnd in Oberndorff / ein Schlößlein / gehabt haben / so an einem lustigen Ort / vnd Außsehen / gelegen / in welchem [61] etliche von Embs / lange Zeit / biß auffs Jahr Christi 1560. gewohnt / deren auch Theils in der Capell dabey begraben ligen.