Topographia Palatinatus Rheni: Woghäusel

Topographia Germaniae
Woghäusel (heute: Waghäusel)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1645, S. 96.
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Woghäusel.

Im Stifft Speyer / zwischen Reylingen / und Graben / ein Gottshäußlein / dessen Nahmens Ursprung entweder vom Wog / oder Morast / so herumb gewesen / und bey Eidenheim / oder Philipsburg / noch ist; Der von den Waghälsen / so sich hie auffgehalten; oder von einer Wart / oder Warthäusel wider sie / oder daß es Wollhäusel vor Zeiten geheissen / (wie man solches auß einem alten Brieff zu erweisen / vermeynt) / hergeführet wird. Und findet sich in den documenten, daß diß Orts albereyt A. 1435. ein Heyligen Häußlein / da der guten Leuth / oder Sondersiechen / Hauß gestanden / gewesen ist. In der Nähe hat man in einem Eichbaum ein Bild der Jungfrauen[WS 1] Mariä gefunden / welches hieher in dieses Gottshäußlein gesetzt worden / dahin viel Wahlfahrten hernach geschehen / und viel anathemata, oder Gesundzeichen / Krücken / und dergleichen / allda gesehen worden. Im Schwedischen Krieg ist besagtes Bild in die Vestung Philipsburg verwahrlich gethan / und / nach Ubergebung derselben / auff Speyer gebracht / und den Capucinern / in ihre Capell / mit vielen reliquien, wie man berichtet / zugestellt worden. Hernach Anno 1641. hat der Commendant der Vestung Philipsburg / Herr Caspar von Baumberg / allhie ein Capuciner Kloster gestifftet / und zu bauen angefangen / auch besagtes Bild wiederumb dahin setzen lassen.

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Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Jngfrauen