Topographia Palatinatus Rheni: Moßbach

Topographia Germaniae
Moßbach (heute: Mosbach)
<<<Vorheriger
Montzingen
Nächster>>>
NeckarEltz
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1645, S. 63.
[[| in Wikisource]]
Mosbach in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[T30]
[63]
Moßbach.

Das Ampt Moßbach ligt am Neckarstrom / und Gebürg / darbey / von der Reichs Stadt Wimpfen an / so hart an dieses Ampt stosset / und ein und eine halbe Meile von Moßbach / den Neckar herab / biß nach Heydelberg / zu beyden Seiten / viel Römisch- und Teutsche Antiquiteten seyn; so vor Zeiten Vestungen / Schlösser / und Schantzen gewesen.

Es ist Moßbach ein feine wolgebaute und Chur-Pfältzische Stadt / an einem fruchtbaren Ort gelegen / die wegen der Messer / und Degenklingen / so der Enden zugericht / und sehr sauber eingefast werden / berühmbt vor diesem gewest ist. Man macht auch da wöllen Tuch; hat Weid / Geträid / und einen ziemlichen Weinwachs; auch ein Fürstlich Schloß / da vor der Zeit Pfaltzgraf Otho / zugenant Mosbacensis, gewohnet / dessen Gemahlin / so Anno ein tausend vier hundert vierzig und vier gestorben / in der Hauptkirch allhie begraben ligt. Nicolaus Cisnerus, weyland Professor Iuris zu Heydelberg / und hernach Besitzer deß Cammergerichts / war von hier bürtig. Münsterus sagt / es seye diese Stadt eine Pfandtschafft von dem Reich / sampt ihrer Zuhörd / am Neckar gelegen.

Ward Anno ein tausend sechs hundert vierzig und sieben / im Sommer / durch den Käyserlichen Generaln von Böningshausen / eingenommen. Anno ein tausend sechs hundert vierzig und acht / nahmen diesen Ort die Frantzosen ein. Es hat aber / noch in diesem Jahr / den letzten Octobris / morgens frühe / eine Partey / auß den Guarnisonen zu Franckenthal / Manheim / und Heydelberg / dieses Städtlein überstiegen / und haben sich die Frantzosen in dem Schloß auch ergeben.