Topographia Palatinatus Rheni: Bockenheim

Topographia Germaniae
Bockenheim (heute: Bockenheim, frz. Bouquenom, Sarre-Union)
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Bockweyler
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1645, S. 18.
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Bockenheim.

Eine Stadt in Westerreich / an der Saar / nahend Saarwerden / ins gemein Bückenheim / und Saar Bockenheim / genant; so vorhin den Herren Grafen von Nassaw Saarbrück zugehört hat / aber ohnlängsten in Anno 1629. von dem Camergericht zu Speyer / dem Hertzogen zu Lothringen / sambt mehr Orthen / nach langem Streit / zuerkant worden; wie hievon unten bey Saarwerden weitläufftiger gesagt wird. Und solle Er der Hertzog die Religion allda geändert haben / als man berichtet hat. Anno 33. nahm diesen der Rheingraf / wie auch andere zur Grafschafft Saarwerden gehörige Orth / den Lotharingischen / die darinn gelegen waren / ab. Es belagerten zwar die Lothringer gemeltes Bockenheim wieder: Als Sie aber deß Hochwolgedachten Herrn Rheingrafens Anzug auff Hochfeld / und Lützelstein / von Straßburg auß / zu Außgang deß Herbstmonats / vernahmen / haben sie die Belagerung stracks wieder auffgehebt. Anno 1653. im Sommer / haben sich sechs Regimenter Lotharingischen Volcks allhie zu Bockenheim gesetzt; seynd aber von den Frantzosen geschlagen worden. Es ist auch ein anders Bockenheim in der Pfaltz / so Pfaltzgraf Friederich / der Sieghaffte / Churfürst / in dem Krieg / den Er mit den Grafen von Leiningen geführt / als welchem groß und klein Bockenheim gehört / eingenommen hat. Es war die Stadt Bockenheim mit Mauren / Thürnen / Bollwercken / wol befestigt; so aber damaln geschleifft worden; also daß es jetzt nur ein Fleck / bey den Schlössern alt und neu Leiningen gelegen / und dahin gehörig ist.