Topographia Braunschweig Lüneburg: Leuenfurt

Topographia Germaniae
Leuenfurt (heute: Lemförde)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 139.
siehe auch Lewenfort in der Topographia Westphaliae
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[T68]
[139]
Leuenfurt.

Ein Fürstliches Ampthauß / vnd Flecken dabey / in der Graffschafft Diepholtz gelegen / in einem Morasse. Das Hauß hat hiebevor feine Gebäwe gehabt / ist auch nebenst dem Flecken / mit einem gedoppelten Wassergraben / vnd dazwischen gelegenem Wall vmbgeben gewesen. Es ist aber bey gewährtem vnseligen Kriegswesen / von den kriegenden Partheyen dermassen offt eingenommen / vnd wieder verlohren / die Festung niedergerissen / vnd wieder erbawet / auch das Flecken geplündert / vnd eingeäschert worden / daß dergleichen wenig Orten in Teutschland wiederfahren / vnd dahero die Schloßgebäwe vnd Wercke in grossen Abgang kommen.

Vnfern von diesem Flecken befindet sich ein stehender See / der Dümmer-See genant / so in die länge bey drey Vierteil Weges / vnd in die breite eine halbe Meil hat / vnd zimlich fischreich ist. Es ist eine alte Tradition / ob solte dieser See zu Zeiten Keyser Carlen deß Grossen entstanden seyn / auß Einäscherung eines Tannen Gehöltzes vnd Mohres / davon die Asche bey eingefallenem Winter vnd Regenwetter außgeflossen / vnd darauß ein See worden sey.