Topographia Braunschweig Lüneburg: Destedt

Topographia Germaniae
Destedt
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 74.
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Destedt.

Das Adeliche Schloß vnd Hauß Destedt / ist im Fürstenthumb Braunschweig Wolffenbüttel / vngefehr anderthalb Meile von der Fürstl. Residentz Wolffenbüttel / gelegen; ist dem Herkommen nach eine sehr alte Wohnung deß Adelichen Geschlechts der von Veltheim. Dann die von Veltheim allbereit diesen Ort Anno 1332. innegehabt / zu welcher Zeit Barthel von Veltheim Braunschweigischer Marschalck gewesen / vnd Heinrich von Veltheim auff Cremling gesessen.

Anno 1430. ist das Hauß Deestedt / so dazumahlen mit einem Graben vmbgeben gewesen / von der Statt Braunschweig / welcher die von Veltheim einen sonderlichen grossen Affront erwiesen / belagert / vnd haben die von Veltheim / so darauff gewesen / das Schloß selber angezündet / vnd durch das Holtz / der Elm genant / so damals biß an das Hauß hinan gegangen / sich davon gemachet / Ist also damals Destett gantz abgebrant / vnd in den grund ruiniret / auch der darumb gewesene Graben zugeschleifft worden / vnd stehet das alte Gemäuer von solcher Zeit her noch jetzo vngebauet.

Weil hernach vnterschiedene von Veltheim zum Hause vnd Gute gehöret / hat ein jeder einen Ort zu seiner Wohnung herauß genommen / vnd solchen bebawet. Das alte Hauß aber hat Joachim von Veltheim / Fürstl. Braunschweigischer Jägermeister / zusammen an sich bracht / dessen Nachkommen solches annoch possediren. Dieser Joachim von Veltheim hat auch die Kirche / so sonst gar schlecht gewesen / viel vnd mercklich erweitert / vnd mit einem newen hohen Thurn gezieret.

Das grosse Holtz / der Elm genant / ist vor diesem biß an das Hauß hinan gegangen / welches aber nach gerade zu Acker gemacht worden / daß nunmehr über zwo Büchsenschuß weit der Elm davon angehet.