Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Mies
Diese Königs-Stadt ligt gegen der Ober-Pfaltz / nahend Wolckstein / Tauschkow ob der Mieß / Statz / Prostiborz / (so in den Land-Tafeln alle für Städtlein gesetzt werden) und dem Closter Kladra / an der Mies. Boregk sagt / in seiner Böhmischen Chronik / am 142. Blat / hievon also: Hertzog Sobieslaus richtete die Stadt Tauchau wieder an / und bauete ein neue Stadt / welche er von dem Wasser / so vorüber fleust / die Myse nennete. Etliche schreiben / daß solches Anno 1131. geschehen seye. Und am 384. Blat meldet er also: Vor Mysa lägerten sich Anno 1431. die Teutschen drey Heer / flohen aber / ehe sie der Böhmen ansichtig wurden / und zogen nach Tachau / 6. Meilen Wegs von Tust / und 3. Meilen von der Myse / gelegen / und liessen daselbst ihre Kriegs-Rüstung / samt dem Raub: die Hussiten eroberten Tachau / und kriegten die grosse Stück. Biß hieher dieser. Theobaldus aber schreibet im ersten Theil vom Hussiten Krieg / im 60. Capitel / mit diesen Worten: Mieß / die Stadt / wird [48] am Tage Wenceslai Anno 1426. von Przibik Klenowsky / und zehen seiner Diener / weil er einen heimlichen Verstand mit den Burgern hatte / erobert / da er die Catholischen verjagt / so die Pilßner hefftig verdrossen. Es hat diese Stadt Mieß Sobieslaus der 27. Hertzog in Böheim zu bauen befohlen / da vorhin das Dorff Misa, an dem Fluß gleichen Namens gestanden. Da man den Grund der Stadt-Mauren graben wolte / fande man Silber-Ertz / darumb die Böhmen / biß auff den heutigen Tag / auff ihre Sprach[1] / diese Stadt Strzibro / das ist / Silber / nennen / ob sie wol auch Misa geheissen wird. Umb diese Stadt hat man lange Zeit / besonders umb den Rombsberg / viel Silber gehauen / aber jetziger Zeit ligt alles. Es seyn auch alle ihre alte Monumenta Anno 1588. als durch einen Donnerschlag ihr Rathhauß / den Tag vor Johannis / angezündet worden / verbronnen. Siehe unten Tachau. Was bey dem jetzigen Kriegswesen allhie vorgangen seyn mag / davon mangelt es an rechtem Bericht.
- ↑ Vorlage: Sparch