Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Königssaal

Topographia Germaniae
Königssaal (heute: Zbraslav)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 38.
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Königssaal.

Ein Closter / nicht weit von Beraun / und 2. Meilen von Prag / so die Böhmen Zbraßlaw nennen / welches / weiland seiner Herrlichkeit / Aeneas Sylvius nicht gnugsam loben kan / an dessen Garten Gangs Brettern / die gantze heilige Schrifft / mit güldenen Buchstaben / geschrieben gestanden; aber im Jahr 1420. den 10. Augusti / von dem Hussitischen Heerführer / dem Zischka / gestürmet / geplündert / verbrant und geschleifft worden ist. Man hat es zwar wieder gebauet / hat aber keinen Schatten deß alten Closters / wie Theobaldus, im Hussiten Krieg / am 165. Blat redet. Käiser Wentzel ist allhie den 8. Hornung deß 1402. Jahrs / gefangen und nach Prag geführet worden. In deß Caroli Carafae Germania sacra restaurata, stehet also: Abbati de Köningsaal, loco praestiti, et hactenus annui census 5000. flor. 97222. fl. 17. cr. 1. nummus, so unter der Regirung Käisers Ferdinandi II. vermög deß Tituls / zu bezahlen gewesen. Es ist eine eigene Chronik / unter dem Titul / Chronica Aulae Regiae, von diesem Closter außgangen / die aber nur vom Jahr 1317. biß auffs Jahr 1333. gehet.