Topographia Bavariae: Schonga

Topographia Germaniae
Schonga (heute: Schongau)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main Merian 1644, S. 100.
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Schonga.

Wie solches schöne Stättlein von Dithmarn / dem Bischoff zu Merseburg / libro 6. Chron. fol. 60. vnd andern / von theils auch Schongau / Schongavia, genant wird. Ligt ziemlich hoch / da vnden her der Lech vorüber fleußt. Gehört / sambt dem LandGericht / zur Fürstlichen Regierung Mönchen. Ist sonderlich Anno ein tausendt vnnd fünff bekandt worden / als Käyser Heinrich der Ander / in seinem Italianischen Zug wieder den Tyrannen Hardwig / so sich für einen König in Italia gehalten / seinen / deß Käysers Brudern Brunonem, allhie wider zu Gnaden angenommen hat. Man machet da allerley Musicalische Instrument / vnd werden sonderlich die Lauten gelobt; wie Caspar Ens in seinen delicijs am 51. Blat schreibet. Wie dieser gegen dem Tyrolischen Gebürg / vnd 4. Meylen von Landsperg gelegener Orth An. 1266. durch Kauff / von Schwaben an Bäyern kommen / solches ist oben / zu Eingang diese Tractats / vermeldet worden. Es hat zwar / als Churfürst Rudolph / Pfaltzgraf vnnd Hertzog in Bäyern / sich an Käyser Albrechten vergrieffen / dieser solchen Orth Anno 1300. oder 1301. eingenommenen / ist aber doch bald wider an Bäyern kommen.

Man hat berichtet / daß im Jahr 1646. dises Stättlein / von den Schwedischen / were eingenommen / außgeplündert / vnnd ranzionirt worden; wiewol andere sagen / es hätte der Burgermeister Meyer / wie / für 13. Jaren / also auch dißmal / Schongau / durch Fürsichtigkeit / erhalten.