Topographia Bavariae: Gundelfingen

Topographia Germaniae
Gundelfingen (heute: Gundelfingen an der Donau)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main Merian 1644, S. 32.
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Gundelfingen.

Ist ein Pfaltz-Neuburgisch Stättlein / vnd feines Schloß / ein kleine Meil oberhalb Laugingen / an dem Fischreichen Wasser der Brentz gelegen / welches da nahend in die Thonaw fällt. Wirdt sonders zweiffels / auch / mit andern Orthen / durch Kauff / entweder vom Hertzog Welphen / oder dem letzten Hertzogen in Schwaben / dem Conradino, an Bäyern kommen seyn. Es solle dieser Orth auch einesmahls Hertzog Friedrichen von Teck gehört haben / welcher daselbst eine Meß gestifftet hat. Als Graff Vlrich von Würtenberg / Graff Eberhardts deß Greiners Sohn / Käyser Ludwigs deß Vierten Tochter / Elisabeth / geheuratet; so ist ihme dieses Stättlein / vnd was darzu gehört / für einen Theil deß Heurath-Guts / auf Widerlösung / versetzt; aber im Jahr 1449. wieder Bäyrisch worden; wie Crusius im 3. Theil seiner Schwäbischen Chronick / am 268. Blat schreibet. Anno 1505. ist diser Orth an die Pfaltz kommen; wie oben im Eingang dises Tractats zuvermercken: Von deß Nahmens Vrsprung aber Jacobus Schopperus, in Chorogr. Germaniae fol. 188. zu lesen. Sie ist vom Käyser Ludwigen / wegen der Innwohner Mannlichen Thaten / vnd getrewen Widerstandt / wider Ihrer Majestät Feind / mit dem Bäyerischen Wecken / Blaw / vnd Weiß / begabt / vnnd mit solcher Farb oder Liberey / noch bißhero gezieret worden. Führet das Zeichen eines auffrechten Löwens / der einen hohen Tannenbaum in den Tatzen ergreifft / dardurch anzuzeygen / daß der Gundelfinger Starckmüthigkeit so groß / daß sie einem Löwen zuvergleichen / vnd einen Baum / mit sambt der Wurtzel / auß der Erden erheben möchte. D. Casparus Manzius, Gundelfingensis, im Widerhall / wider D. Pflaumern / pag. penultim. Es hat vor Zeiten auch vornehme Herrn von Gundelfingen gehabt / deren Schloß Gundelfingen in Obern-Schwaben gewesen / so aber jetzt darnider ligt. Die Herrschafft aber ist an die Graffen von Helffenstein / vnd von ihnen an die H. Grafen von Fürstenberg kommen. Vmb das obbesagte vntere / oder Pfältzisch Gundelfingen herumb / ligen feine Clöster / Schlösser vnd Dörffer / vnd darunter Medlingen / Echabrun / Faimingen / Bechingen / Sundheimb vnnd Brentz / an welchem letzten Orth 2. Fürstliche Würtenbergische Schlösser / vnd an der Kirchen / vnd in derselben / sonderbare Römische Antiquitäten zu sehen. Vnd ist solches Brentz anderthalben Stund von Giengen / vnd 1. Stund von besagtem Stättlein Gundelfingen gelegen.