Topographia Bavariae: Brauna
LIgt in Ober Bäyern / am In / vnd gehört in die Fürstliche Regierung Burckhausen / vnd hat ein Landgericht. Ist ein fein wolerbawte Statt; davon in einer geschribnen Verzeichnuß stehet / daß sie Lateinisch Brundunum heisse / allda ein alt Römisch Monumentum zu finden. Es hab vor der Zeit allda ein Pfaltzgraf in Bäyern gewohnt; seye auch der Königl. Schatz daselbst gewesen / vnnd habe Käyser Heinrich der Dritte ein Pfarrkirchen allda gestifftet. Nicht weit davon zu Ranßhoven / oder Rantzenhoven seye ein Augustiner Closter / so vor 700. Jahren gestanden. Wiguleus Hund tom. 3. Metrop. Salisburg. in Beschreibung deß gedachten Closters Ranßhoven / der regulirten Chor-Herren S. Augustini, so auch S. Pancratii genandt wird / meldet / daß Bideum, vor Zeiten ein Röm. Colonia neben dem In / an dem Norischen Gestaad / An. 520. von den Boiis eingenommen / vnd nach Verjagung der Römer Rantemsdorff / oder Ranßhoven genant worden. Es seye allda die Maut / oder Zoll der Marckt / vnd Pallast der Könige vnd Fürsten in Bäyerland / vor Erbawung Brunduni, oder Brauna / gewesen / wie solches die alten Monumenta bezeugen / Käyser Arnolphus habe ein Capellen daselbst Christo, vnd S. Pancratio auß dem Grund erbawet; darauß hernach ein PfarrKirch / vnd auß solcher folgends dieses Closter worden / dessen erster Probst Rapholdus An. 1146. gestorben. Der 23. Eraßmus Rüdmund habe An. 1441. (Gevvoldus hat 1439.) den ersten Stein an dem Fundament der Kirchen zu Brauna gelegt / die noch stehet. Anno 1138. seye in dem Thal / vnd an dem Gestaad deß Ins / allda jetzt Brauna / oder Brundunum, die Statt / gelegen / noch ein Adelicher Sitz gewesen / der Edelleuth von Brauna / so zu Ranßhoven begraben ligen. Man hält die Statt Brauna bedes von Natur / oder deß Lagers; vnd dann auch guter Verwahrung halber / für vest: wie dann in diesem Teutschen Krieg sie vnangefochten blieben ist. Die Pest hat allhie / wien man geschrieben / im Jahr 1649. sehr viel Leuthe hinweg genommen.