Textdaten
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Titel: Studentenalter
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 1, S. 34
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1890
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[34] Studentenalter. In der preußischen Universitätsstatistik finden sich unter anderem auch interessante Erhebungen über die Frage: wie alt sind unsere Studenten? Es wurden dabei nur diejenigen berücksichtigt, welche mit dem Zeugnis der Reife immatrikuliert wurden und unter diesen nur Deutsche. Im Jahre 1887 betrug die Gesammtzahl derselben auf preußischen Universitäten 11 913. Darunter gab es wenig sehr junge Leute; denn die Jahrgänge unter 19 Jahren waren nur durch 447 Jünglinge vertreten. 19 bis 22 Jahre war über ein Drittel alt: zusammen 4040. Die mittleren Jahrgänge. 22 bis 23 Jahre, umfassten 2100 Studenten. Auf höherer Lebensstufe stand der beträchtliche Rest: 2833 Herren schwankten zwischen dem 24, bis 25. Lebensjahr und 1227 zählten 25 bis 28Jahre. Den Schluß bildeten 193, die bald das dreißigste Lebensjahr erreichten, und 168, die über 30 Jahre alt waren. Aus dieser Statistik hat man folgende Schlüsse gezogen. Unsere Studenten sind älter, als man gewöhnlich annimmt, und zwar aus zwei Gründen. Viele kommen zu spät von der Schule und viele bleiben zu lange auf der Universität. Die Statistiker haben den Studenten selbst die Semester nachgerechnet und dem Juristen z.B. 7 Semester, dem Philosophen 8 und dem Mediziner 10 Semester zur Vollendung seiner Studien bewilligt. Eine nähere Prüfung ergab jedoch, daß 12 Prozent, das heißt 1427 Studenten zu lange studiert haben, oder anders gesagt: mehr Semester als angegeben auf der Hochschule geblieben sind. In dem statistischen Bericht, dem wir diese Zahlen entlehnen, werden auch die Gründe angeführt, welche ein so langes Studium nöthig machten. Es sind dies folgende: Ableisten der Militärpflicht, Krankheiten, der Wunsch, sich gründlicher auszubilden und auch Abneigung gegen das Philisterleben. Zahlenmäßig ließen sich jedoch die einzelnen Gründe nicht belegen, so daß ein Vorwurf wegen zu langen Studierens gegen die Gesammtheit der 1427 nicht erhoben werden kann. Hier läßt uns die Statistik im Stiche und überläßt den Kennern der inneren Verhältnisse das Wort. - Es ist aber noch eine Studentengruppe in dieser Statistik zu erwählten. 35 Herren, die man in keinem der Jahrgänge unterbringen konnte; denn ihr Alter blieb „unbekannt“. *