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Diverse: Miscellaneen

Warum widersprechen Sie, und die Ihres Theils sind, solchen offenbaren Mährchen nicht von Ihren Kanzeln, und in Ihren Volksschriften?

d. H. H.     


4.
Aus Wirzburg den 10 April.

Die Darstellung des Ablaßwesens in Franken, welche im II Hefte des II Bandes Ihres Journals steht, hat schon gute Wirkungen hervorgebracht, und meine Freude über diesen Erfolg ist so groß, daß ich Ihnen sogleich davon Nachricht geben muß. Es ist dieß ein neuer Beweis, wie viel Gutes die Publicität stiften kann. Die hiesigen Klosterobern sind vor die geistliche Regierung gefordert, über ihren heiligen Kram zu Rede gesetzt, und es ist bereits den schwarzen Franciscanern ihr Unwesen mit dem St. Valentin, den Augustinern ihr Unfug mit dem Sebastianspfeil und den Schotten ihr Handel mit dem Macarikopf, und allen Mönchen das Aushängen der Ablaßtafeln, auch das Aussetzen der Opferteller oder Opferstöcke bey den Bruderschafts-Versammlungen für die Zukunft untersagt worden. Ihre unnöthigen silbernen Kirchen-Zierrathen mit Reliquien sollen sie ad meliorem fratrum sustentationem verwenden, und ihr Personale auf die fundirte Anzahl herabsetzen. Zur Aushülfe der Pfarrer sollen künftig keine Mendicanten, sondern Priester aus Abteyen genommen werden. Wie viel Ersprießliches läßt sich nicht von diesen Anstalten erwarten, wenn sie

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 486. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_4).pdf/13&oldid=- (Version vom 1.8.2018)