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647 Telekinese – Terek 648

Telekinese, Bewegung von außer Reichweite befindl. Gegenständen, von spiritistischen Medien ausgeführt.

Telemachos, Sohn des Odysseus.

Telemann, Georg Philipp, Komponist, 1681–1767; Opern, Oratorien.

Telemarkschwung, scharfer, kurzer Bogen beim Schneeschuhlaufen.

Telemeter, Entfernungsmesser.

Teleologie, Lehre vom Zweck u. von der Zweckmäßigkeit. Teleologisch, der Zweckbestimmung gemäß, zwecksetzend, zielstrebig.

Telepathie, Fähigkeit, auf große Entfernungen hin Wirkungen zu verursachen od. Fernes wahrzunehmen.

TelephonFernsprecher.

Teleplasma, Stoffe, die v. Medien im Trancezustand hervorgebracht werden.

Teleskop, großes Fernrohr.

Teleskopfisch, Goldfisch mit weit hervorquellenden Augen.

Telinga, Volk der Drawida bei Madras, mit bed. Literatur. Sprache ist das Telugu (v. 23 Mill, gesprochen).

Tell, das, fruchtbares Hügelland an der Küste Algeriens.

Tell, Wilhelm, von Uri, der durch Schillers Drama verherrlichte Held der Schweizersage; Erz. v. Apfelschuß ist altgerman. Mythenmotiv.

Tell Awiw = Tel Awiw.

Tell el-Amarna = El-Amarna.

Tellereisen, Falle zum Raubwildfang, schlägt durch Berühren des Trittbretts zu.

Tellur, chem. ↑ Element, silberweiß, spez. Gew. 6,2, schmilzt bei 455°. T.verbindungen dienen zum Färben v. Glas, Porzellan u. zu Tonbädern in der Photographie.

Tellurisch, auf die Erde bezüglich, v. ihr herrührend.

Tellurium, Apparat zur Darstellung der Bewegung der Erde um die Sonne.

Tellus (T. Mater, Terra Mater, „Mutter Erde“), altitalische Göttin des Saatfelds u. der Toten.

Telugu, die Sprache der Telinga.

Tembe, flache, viereckige Lehmhütte (O-Afrika).

Temesvár, rum. St. (Banat), 90 000 E (1/3 Dt.).

Tempe, schönes Tal des Peneios zw. Ossa u. Olympos.

Tempel, hl. Bezirk; einer Gottheit geweihtes Gebäude, bes. ausgebildet in der grch. u. röm. Kunst. Dem Grundriß nach unterscheidet man nach der Säulenanordnung die folgenden Hauptarten des griech. Tempels: Abb. 1–5 (Grundrisse). Bei den Römern trat der offene Rundtempel (Monopteros) hinzu.

Tempelgesellschaft, ev. Sondergemeinschaft, gegr. 1854.

Tempelherren, geistl. Ritterorden, 1119 zum Schutz der Jerusalempilger gestiftet, 1312 aufgehoben.

Tempelhof, südl. Teil Berlins, Flughafen.

TempelnPharo.

Temperamalerei benutzt als Bindemittel für die Farben Eigelb, Eiweiß, Lehmwasser oder Feigenmilch; bis Ende 15. Jh. bes. gebräuchl.; im 19. Jh. z. T. wieder aufgenommen.

Temperament, körperl, u. geist. Eigenart eines Menschen: Sanguiniker: leicht beweglich; Phlegmatiker: schwerfällig; Choleriker: leidenschaftlich; Melancholiker: schwermütig. ↑ Konstitutionstypen.

Temperatur, der Wärmezustand eines Körpers, ↑ Wärme; absolute T., die v. absoluten Nullpunkt (–273°) aus gezählte T. T.messungThermometer.

Temperänzler (Temperenzler), Mäßigkeitsfreund.

Temperieren, mäßigen; Temperatur regeln.

Tempern, Glühen v. Gußstücken aus weißem Roheisen, um es zäh u. leicht bearbeitbar zu machen; Temperguß, schmiedbarer Guß. ↑ Eisen.

Tempi passati! Vergangene Zeiten!

Templer = Tempelherren.

Tempo, Mus.: Zeitmaß, das die absolute Dauer der einzelnen Notenwerte bestimmt.

Temporal, zeitlich, weltlich.

Temporalien, weltliche Rechte, bes. Einkünfte eines Kirchenamts.

Tempora mutantur, et nos mutamur in illis, „die Zeiten ändern sich u. wir wandeln uns in ihnen“.

Temporär, zeitweilig, vorübergehend.

Tempus (Mz. Tempora), Zeit; Form des Tätigkeitswortes, die die Zeit des Vorgangs bestimmt: ich gebe (jetzt), gab (früher) usw., im Gegensatz zum Infinitiv, der nur die Eigenart des Vorgangs [geben] bezeichnet, ohne zeitl. Bestimmung.

TemudschinDschengis-Chan.

Tenakel, „Halter“; bes. Manuskripthalter für den Schriftsetzer.

Tendenz, Streben nach bestimmtem Zweck; Gesamtstimmung an der Börse; t.iös, parteilich zurechtgemacht, etwas bezweckend.

Tender, Vorratswagen f. Kohle u. Wasser bei Lokomotiven; Begleitschiff andrer Fahrzeuge.

Tendieren, neigen zu …

Tène, La,Vorgeschichte.

Teneriffa mit dem 3711 m hohen Pico de Teyde.

Teneriffa, größte Kanarische Insel, 177 000 E.

Teneriffaarbeit, Nadelspitzen, aus Sonnen- (Solspitz.) od. Sternenmustern zusammengesetzt (↑ Taf. Sp. 264).

Teniers, holl. Maler:

1) David d. Ä., 1582–1649; Landschaften, ländl. Genre, phantast. Bilder.
2) David d. J., 1610–1690; Wirtshausszenen, Bauern, genrehafte bibl., mytholog. Bilder.

Tenn. = Tennessee (Staat).

Tennengebirge, verkarsteter Gebirgsstock Salzburg, 2428 m.

Tennessee,

1) Nbfl. des Ohio (USA), 1600 km;
2) südl. USA-Staat, 108 833 qkm, 2,6 Mill. E (22% Neger); Hptst. Nashville; Agrarstaat, bes. Baumwolle, Tabak u. Mais.


Tennis (Abk. für Lawn-T.), Netzballspiel, mit Schlägern (Raketts), bei dem ein Gummihohlball über ein Netz in das gegnerische Spielfeld zu schlagen ist. Zählung u. Wertung; Fehler rechnen für die Gegenpartei: 1 Ball = 15; 2 Bälle = 30; 3 Bälle = 40; 4 Bälle = Spiel. Haben beide Spieler 3 Bälle, steht das Spiel auf Einstand (Ausgleich), der nächste Ball bedeutet Vorteil, ein zweiter Ball für die gleiche Seite: Spiel. Es gehört ein Mehr v. 2 Bällen zu einem gewonnenen Spiel, ein Mehr v. 2 Spielen zu einem gewonnenen Satz, bei dem eine Seite mindestens 6 Spiele gewonnen haben muß. Zu einem Wettspiel gehören 3 od. 5 Sätze. ↑ Taf. III Sp. 696.

Tennyson, Alfred, Lord, engl. Dichter, 1809–92; epische Dichtungen: „Maud“, „Idylls of the King“, „Enoch Arden“; „In memoriam“; Dramen, Balladen.

Tenor, Haltung; Inhalt (eines Gesetzes usw.); entscheidender Teil eines Gerichtserkenntnisses, inhaltlich wie formal getrennt v. Tatbestand u. den Entscheidungsgründen.

Tenor, hohe männl. Singstimme (↑ Taf. Sp. 424).

Tension, Spannung der Gase u. Dämpfe. Lösungs-T., der durch das Lösungsbestreben in die Flüssigkeit hinein ausgeübte Druck.

Tentamen, Prüfung; T. physicum, ärztl. Vorprüfung.

Tenuto (Abk. ten.), Musik: „ausgehalten“.

Teplitz, nordwestböhm. St. u. Kurort (Thermen), 29 000 E.

Teppiche. Einfache Gewebe (Haargarn-T.) od. nach Art der Gobelins (Kelim-T.) od. als Florgewebe (Flor-T.) wie Samt. Brüsseler-T. u. Tapestry-T. haben unaufgeschnittene, Tournay-Velours-T. u. Tapestry-Velours-T. aufgeschnittene Noppen. Knüpf-T. (Smyrna- u. Perser-T.) mit eingeknüpften Flornoppen in einem Grundgewebe. Axminster-T. sind Gewebe aus Hanfkette mit Chenilleschuß. ↑ Gobelin, ↑ Taf. Sp. 345.

Teratologie, Lehre v. den Mißbildungen der Pflanzen u. der Tiere.

Teratom, angeborne Mischgeschwulst, in der Abkömmlinge aller 3 Keimblätter enthalten sind.

G. Terborch: Dame, sich die Hände waschend.

Terborch, Gerard, holl. Maler, 1617–81.

Terek, Fluß in N-Kaukasien,

Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 647–648. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0378.jpg&oldid=- (Version vom 10.9.2022)