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gestorben / vnnd der Hertzog von Würtemberg keine Gefäll mehr nach Welden folgen lassen wollen / sich deßwegen ein Streit zwischen Oesterreich / vnd Würtemberg / erhoben hat: Vnnd kam Anno 1637. das gantze Ambt Blaubeuren an Tyrol: Weiln aber dasselbe An. 1649. dem Herrn Hertzogen zu Würtemberg restituirt worden / so wirdt / sonders Zweiffels / auch die Clauß Weyler wider Würtembergisch seyn.


Wellenburg /

Ein Schloß / nicht weit von Augspurg / bey der Wertach / allda ein Capell / vnden am Berg / in welcher die Heyl. Jungfraw Radiana, oder Radigundis, begraben ligt / welche vor Zeiten / eine Magd in diesem Schloß gewesen / vnnd den armen Leuthen sehr viel guts gethan hat: Davon Raderus de Bavariae Sanctis zu lesen. Herr Matthaeus Lang / ein Geschlechter von Augspurg / Cardinal vnd ErtzBischoff zu Saltzburg / hat solches Schloß Anno 1507. vom Antonio Haugenger / Burgern zu Augspurg / erkaufft / vnnd ist sein Geschlecht hernach die Langen von Wellenburg genandt worden / als / auß Zulassung deß Käysers / der Cardinal solches Schloß wider erbawt / vnd sein Geschlecht / auff dasselbe Adlen lassen. Aber dieses sein Geschlecht ist abgangen: Wie Stengelius part. 2. rer. August. p. 257. berichtet. Daher / weme solches Schloß jetzt gehörig / mir eigentlich nit bewust ist.


Wendlingen /

Im Würtembergischen Hertzogthumb gelegen / vnnd in das Kirchheimer Vnter Teck Ampt gehörig / so Anno ein tausendt fünffhundert vier vnd viertzig / durch Kauff / vmb dreyssig tausendt Gülden / an Würtenberg kommen ist. Crusius libro paral. folio quadragesimo primo. Der auch an einem andern Orth libro eodem sagt / daß Anno 1551. solches Stättlein / durch Hertzog Christophen zu Würtemberg / vmb fünff vnd zwantzig tausendt Gulden / von Wolff Heinrichen von Wertenow / zu dem Ambt Kirchheim / seye erkaufft worden. Hat zwey Schlösser. Ligt an der Aich / nahend dem Kloster Denckendorff / vnd 1. Stund von der Statt Kirchheim vnter Teck.


Wertingen /

Stättlein vnd Schloß / an der Zusam / zwischen Augspurg / vnnd Laugingen / oberhalb Thonawwerth / nicht gar weit von der Thonaw / vnnd von jeder der gemeldten zwo Stätt / Augspurg / vnd Laugingen / 4. Meilen gelegen; so / sampt der Herrschafft / einem Herrn von Pappenheim gehörig / vnd Catholischer Religion ist. Hat vorhin den LangenMänteln Geschlechtern zu Augspurg gehört.

Anno vierzehenhundert sechtzig vnd zwey / haben die Bäyrischen in Zehentausend starck diß Stättlein / vnter dem Theidingen / mit Practicken eyngenommen / vnd hat solches der Hertzog den Soldaten zu plündern preiß geben / welche solches gantz außgebrant / vnd haben damals die Böhmen die Kirch auch angezündet.

Anno 1467. haben Hartmann Langen-Mantels von Sparren Erben / Augspurgische Bürger / den halben Theil dises Stättleins / vnnd desselbigen Gebiets / dem Groß-Marschalcken von Pappenheimb verkaufft.

Anno ein tausendt vierhundert neun vnd sechtzig / haben die LangenMantel / nach viel erlittenem Schaden / auch den andern Theil der Statt Wertingen / vnd desselbigen Gebiets / obgemeltem von Pappenheim / zukauffen geben. Caesar in der Augspurg. Chronick part. 2..

Carlous Stengelius schreibet / part. secund. reurm Augustan. capite trigesimo quarto, daß das Closter Weinberg / (daß Er in der Mantissa, oder Zugab / pagina decimaquinta, Weiheberg nennet / ) Augustiner Ordens / so Wilhelmus, vnd Arnoldus, Gebrüder von Biberach / Anno eylffhundertviertzig vnd fünff gestifftet / nahendt Wertingen lige.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_285.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)