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XLIII.
7. September.
Regina,
Jungfrau, Märtyrin.


fünfzehnjährig, wurde um das Jahr 251 zum Bekenntnis Jesu berufen. Sie war eine von den Tausenden, welche in der grausamen Verfolgung des römischen Kaisers Decius vor Gott und seinen Engeln, so wie vor der Welt Zeugnis geben mußten, daß die Braut Jesu auf Erden unsterblich ist. Ihr Bekenntnis geschah zu Alisia, ehemals einer altberühmten Stadt, welche schon Cäsar belagert hatte, nunmehr aber einem kleinen Dorfe des Bisthums Autun in Burgund. Da sie von ihrem Bekenntnis nicht laßen wollte, wurde sie auf Befehl des Präfekts Olybrius grausam gemartert, an den Händen aufgehängt, mit brennenden Fackeln unter den Armen und Fußsohlen gebrannt und endlich getödet.

 Wer ihre Eltern gewesen seien, unter welchen Umständen sie zu so großem Glauben gekommen, unter| welchen ihr Bekenntnis bis in den Tod gethan habe, ist unbekannt. Wir wißen wenig von ihr; aber was wir wißen, ist groß, und hat ihr Gedächtnis in der Kirche unvergänglich gemacht. Auch sie ist einer von den Sternen, die unbekannt geworden sind, was ihren Lauf anbetrifft, während ihr Licht und schöner Glanz unser Auge erreicht hat, und wohl die Augen vieler Tausende noch bis an’s Ende der Welt erfreuen wird. Im Jahre 864 wurden ihre Gebeine in der Abtei Flavigny bei Alize bestattet, und ganz in der Nähe entstand ein Städtchen zum Andenken der jugendlichen Märtyrin, denn es trägt ihren Namen. Wenn aber auch das Städtchen vom Erdboden verschwinden und niemand mehr leben wird, der den Ort angeben kann, wo ihre Gebeine ruhen, wird doch ihre Passion und der herrliche Siegestod unvergeßen bleiben und, was mehr ist, ihr Name im Himmel angeschrieben sein und ihre Seele in Gottes ewigem Hause grünen. Ihr Name Regina heißt auf deutsch „Königin“; er ist an ihr erfüllt, denn wer also bekennt und stirbt, soll Priester und König sein in Ewigkeit. Darum sehet ihr Ende an und folget ihrem Glauben nach.




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