Textdaten
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Titel: Rollwenzelei
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aus: Die Gartenlaube, Heft 36, S. 576
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1869
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[576] Rollwenzelei. Jeder Reisende, der Baireuth und seine Umgebung, insbesondere die Eremitage zu besuchen Gelegenheit hatte, wird nicht unterlassen haben, auf dem Wege zur letzteren auch das als Jean Paul’s in Nr. 1 der Gartenlaube von 1863 in Bild und Wort verherrlichter Lieblingsaufenthalt weltbekannt gewordene Rollwenzelhaus, namentlich aber das Arbeitszimmer desselben, welches in seinem ursprünglichen Zustande erhalten ist, sowie seinen Arbeitstisch, etliche Sessel, ein Sopha, einen Spiegel, ein eigenhändiges Manuscript des Dichters, seine Büste, sein Original-Bildniß und ein werthvolles, vom historischen Verein gestiftetes Album in Augenschein zu nehmen.

Dieses Zimmer soll nun, da es Privateigenthum ist und dem derzeitigen Besitzer weder für dessen Instandhaltung noch für das zeitraubende Vorzeigen irgend welche Entschädigung geleistet wird, seinem Zwecke entfremdet und zu anderweitigem Gebrauche eingerichtet werden. Sollte sich in dem so hochgebildeten Baireuth – ähnlich wie in Leipzig ein Schillerverein zusammengetreten ist, welcher nicht nur [[Friedrich Schiller|Schiller]’s Geburtstag jährlich als öffentliches Fest begeht, sondern vor Allem das Wohnhäuschen Schiller’s in Gohlis käuflich erwarb, baulich erhält und als ein kleines Museum von Schillerandenken sehenswerth gemacht hat – nicht ein Jean-Paul-Verein aufthun können, um seine Sorge den Jean-Paul-Erinnerungen in und um Baireuth zu widmen? Ihm würden dann sicherlich Verehrer des Dichters allerwärts gern sich anschließen, um durch Beiträge die Zwecke desselben zu unterstützen, und die Stadt, deren Eigenthum und Obhut einst König Ludwig die Erzbildsäule dieser größten Berühmtheit derselben übergab, würde schwerlich einem solchen Verein mit ihrer Theilnahme und Unterstützung fern bleiben.

Die Redaction der Gartenlaube glaubt im Sinne Vieler zu reden, wenn sie dies als eine Bitte an die dazu berufenen und durch ihre Bildung verpflichteten Kreise Baireuths ausspricht.