Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Ältere Namensform für Vatinius, s. Vatinius, Vettienus, Votienus
Band VIII A,2 (1958) S. 2394
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Vatienus ist die ältere Form des Namens Vatinius und wurde anscheinend durch diese ersetzt, als die Familie nach dem Bundesgenossenkriege in die römische Bürgerschaft aufgenommen wurde und in die Nobilität eindrang (vgl. Varenus-Varinius o. S. 374, 5). Literarisch ist die Form V. gesichert durch das Metrum bei dem Neoteriker Laevius:

mea Vatiena, amabo (Baehrens FPR 293 frg. 28. Kroll o. Bd. XII S. 453, 36f.), und inschriftlich durch den Grabstein mit großen und ziemlich alten Buchstaben von der Via Salaria:

[Corn]elia L. Seipion[is f.] | Vatieni (CIL VI 1296[1] = I2 821 mit den Anm. von Henzen und Lommatzsch o. Bd. IV S. 1596, 43ff.). Die Geliebte des Laevius ist sonst unbekannt.

Die Frau des V. ist Tochter eines Scipio aus der Linie der Asiageni, in der das Praenomen L. üblich war, vielleicht des Consuls von 671 = 83, von dem sonst nur eine mit P. Sestius verheiratete Tochter bekannt ist (o. Bd. IV S. 1596, 51ff. II A S. 1886ff.). Der Name ihres Mannes steht in der guten hsl. Überlieferung bei Cic. nat. deor. II 6. III 11–13 und den aus ihm schöpfenden Val. Max. I 8, 1 b und Lactant. inst. div. II 7, wonach Q. Lucilius Balbus um 677 = 77 als Gewährsmann für die bekannte Wundererzählung von den Dioskuren als Siegesboten von Pydna 587 = 167 einen

P. Vatienus (Ausgaben meistens: Vatinius), avus huius adulescentis nennt, der damals e praefectura Reatina auf der Via Salaria (Seeck o. Bd. I A S. 1845, 53ff.) nach Rom unterwegs war. Der Enkel könnte ganz wohl der Gatte der Cornelia sein. Sein Alter wäre wie sein Praenomen dann dasselbe wie das des vielgenannten P. Vatinius, der als Praetor 699 = 55 gegen 659 = 95 geboren ist, und der Gedanke der Identität drängt sich auf. Die Verschiedenheit der Formen des Namens Vatienus und Vatinius ist kein entscheidender Gegengrund; auch daß von P. Vatinius zwei andere Frauen bekannt sind, eine Antonia im J. 698 = 56 (Cic. in Vat 28f. Schol. Bob. 321 Or. = 149f. St) und eine Pompeia 709 = 45 (Cic. fam. V 11, 2), würde nicht ausschließen, daß er schon vorher eine dritte, Cornelia, gehabt haben könnte. Aber sollte in Ciceros Reden im Sestiusprozesse und anderwärts jede Erinnerung daran verloren sein, daß P. Sestius und sein Hauptgegner P. Vatinius einmal Schwäger gewesen seien (wie seinerzeit z. B. M. Livius Drusus und Q. Servilius Caepio o. Bd. XIII S. 863, 39ff. II A S. 1786, 39ff.)? Das ist doch wenig wahrscheinlich und spricht gegen die verlockende Hypothese.

Nachträge und Berichtigungen

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Band R (1980) S. 220
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Vatienus

Ältere Namensform für Vatinius (VIII A 494). VIII A 2394.

Anmerkungen (Wikisource)

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  1. Corpus Inscriptionum Latinarum VI, 1296.