Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Longus, M'. cos. 500 v. Chr.
Band VII A,2 (1943–1948) S. 13141315
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41) M.’ Tullius Longus ist als einziger Patricier seines Namens neben Ser. Sulpicius Camerinus Cornutus (o. Bd. IV A S. 747) in den Consularfasten 254 = 500 verzeichnet. Bekannt ist Ciceros Hinweis auf ihn (Brut. 62): Genera ... falsa et ad plebem transitiones, cum homines humiliores in alienum eiusdem nominis infunderentur genus (z. B. die Iunii Bruti s. o. Bd. X [1315] S. 969, 36ff.); ut si ego me a M.’ Tullio esse dicerem, qui patricius cum Servio Sulpicio consul anno X post exactos reges fuit. Bei Liv. II 19, 1: Consules Ser. Sulpicius M. Manlius Tullus; nihil dignum memoria actum, ist der Name entstellt, und schon Cassiod. las ihn hier mit falschem Vornamen: M. Tullius, wie auch Zonar. VII 13: Μάρκος Τούλλιος gibt; aber Dionys. V 52, 1 hat Μάνιος Τύλλιος Λογγος und noch dreimal (52, 2. 57, 2. 5) das Praenomen Μάνιος, und das Cognomen Longus ist aus den Fasti Cap. bei Chronogr. Hydat. Chron. Pasch. erhalten, so daß über die drei Namen kein Zweifel sein kann. In der Reihe der neun angeblich verbrannten Tribunen, die den Fasten der J. 252 = 502 bis 266 = 488 entlehnt ist (s. o. Bd. XVI S. 415), steht bei Fest. 174 an der entsprechenden Stelle [... Tu]llius Tolerinus; demnach scheint dem T. ebenso wie seinem Mitconsul außer dem individuellen Cognomen noch ein zweites beigelegt worden zu sein, das von einer der verschollenen altlatinischen Ortschaften abgeleitet war (über Cameria Huelsen o. Bd. III S. 1428f. über Tolerium Nissen Ital. Landesk. II 647. Beloch RG 168. Philipp o. Bd. VI A S. 1672). Nach Dionys soll T. in seinem Consulat gegen Fidenae zu Felde gezogen und nach der Heimkehr gegen Ende des Amtsjahrs tödlich verunglückt sein; das ist ebenso ungeschichtlich wie die als Hauptereignis des Jahres von Dionys (daraus Zonar.) erzählte Verschwörung, zu deren Erdichtung der Geschlechtsname T., der bei dem Unterdrücker der Catilinarischen Verschwörung, dem Consul von 691 = 63 M. Cicero, wiederkehrte, die Handhabe bot. Dennoch kann die Existenz eines patricischen Consuls T. in dieser Frühzeit, ein Menschenalter nach einem Könige gleichen Namens, geschichtlich sein.