Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Laurea Freigelassener Ciceros
Band VII A,2 (1943–1948) S. 1314
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40) Tullius Laurea, trug gewiß den Vornamen M., da er ein Freigelassener Ciceros war. Als kurze Zeit nach Ciceros Tode in seiner Villa bei Puteoli, die in den Besitz des C. Antistius Vetus (Klebs o. Bd. I S. 2558, 53ff.) gekommen war, nicht dem Puteolanum, sondern dem Cumanum (Cic. acad. I 1; fam. IX 8, 1. O. E. Schmidt Ilbergs Jahrb. III 480, 1), heiße Quellen hervorbrachen, die besonders für Augenleiden heilsam erschienen, dichtete T. darauf ein Epigramm in fünf Distichen, das Plin. n. h. XXXI 6–8 der Abschrift und der Verbreitung wert fand (danach FPR 316 Baehrens = 80 Morel). Außer diesem lateinischen Epigramm sind unter dem Namen desselben Dichters drei griechische überliefert, ein Grabgedicht auf Sappho in vier Distichen (Anthol. Pal. VII 17 [II 1, 14 Stadtmüller] Τυλλίου Λαυρέα) und eines auf einen im Meere ertrunkenen und von Fischen angefressenen Fischer Gryneus in drei Distichen (ebd. 294 [II 1, 197 St.] Τυλλίου Λαυρέα mit hsl. Variante Στατυλλίου), das dritte Epigramm in vier Distichen auf den herangewachsenen Lieblingsknaben Polemon (ebd. XII 24 Λαυρέα; derselbe Gegenstand in den folgenden 25–27 Στατυλλίου Φλάκκου). Der von Philippos im Einleitungsgedicht des Kranzes als Τύλλιος ὡς μελίλωτον gerühmte (IV 2, 14 [I 72 St.]) ist gewiß nicht Tullius Laurea (so z. B. o. d. I S. 2382, 10), sondern Tullius Geminus Nr. 36 (Cichorius Röm. Stud. 360). Für die Gleichsetzung des Laurea mit dem in Ciceros Briefen mehrfach genannten Schreiber M. Tullius Nr. 15 (Drumann GR² VI 355) fehlt es an Beweisen.