Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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in die Donau mündender Fluß
Band VI A,1 (1936) S. 815
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Tibisis (Τίβισις). Herodot. IV 49, der den T. allein erwähnt, nennt ihn neben Atlas (vgl. o. Bd. II S. 2119) und Auras (o. Bd. II S. 2425) unter den großen Flüssen, die ἐκ τοῦ Αἵμου τῶν κορυφέων entspringen und in die Donau auf dem rechten Ufer münden. Ihre Identifizierung stößt bei der oberflächlichen Kenntnis Herodots von diesem Gebiete auf Schwierigkeiten (vgl. o. Bd. VII S. 2222); mit dem Namen Haimos wurde auch das Bergland der Agathyrsen (o. Bd. I S. 764f.) bezeichnet; in diesem Falle würde der T. der heutigen Temes gleichzusetzen sein (so Pichler Austria Rom. 197). Bezieht man dagegen die Bezeichnung Haimos auf das Balkangebirge, dann dürfen wir im T. vielleicht einen Bach in der Nähe Silistras, den Taban, erkennen; für diese Ansicht spricht auch der Umstand, daß Ptolem. III 10, 6 unter den Siedlungen zwischen dem Istrus und dem Hämus einen Ort Τιβίσκα nennt. Abicht Herodot-Ausg. II² S. 46 z. St. identifiziert ihn mit der Osma, Smith Dict. of Greek and Roman geogr. II 1199 mit dem Lom. Vgl. Tomaschek D. alten Thraker II 2, 97.