Silices, ein Bergvolk, das Plin. n. h. VI 118 als Nachbarn der Azoni und der Orontes genannt wird. Oberhalb der S. sollten die Sitrae wohnen. Die Beschreibung bei Plinius leidet an verschiedenen Unklarheiten. Den ersten Anstoß bietet die Angabe: Gordyaeis vero iuncti Azoni, per quos Zerbis fluvius in Tigrim cadit. Der Zerbis ist der kleine Zāb, und die Gordyaeer wohnten nördlich vom großen Zāb (Lykos). Auch die Orontes, als deren Stadt im Westen Plinius Gaugamela nennt, sind eben deshalb noch nördlich vom großen Zāb zu suchen. Wenn Plinius weiterhin sagt: supra Silicas Sitrae, per quos Lycus ex Armenia fertur, so bleibt für die S. kein anderer Platz als zwischen den Quellgebieten der beiden Zāb. Marquart (Philol. Suppl.-Bd. X 25) hat den naheliegenden Gedanken ausgesprochen, daß die Namen Silices und Sitrae aus ΣΙΔΙΚΕΣ und ΣΙΓΡΑΙ verlesen sein könnten (s. den Art. Σιγριανή). Doch glaubt er nicht, daß die Sitze der beiden Völkerschaften sich ununterbrochen vom Stromgebiete des großen Zāb bis an den Elburz erstreckt hätten, sondern daß Teile von ihnen in verschiedene Gegenden versprengt worden seien.