Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Libius weströmischer Kaiser 461-465 n. Chr.
Band II A,2 (1923) S. 2006
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42) Libius Severus, weströmischer Kaiser 461–465 (der Name Livius erscheint in seinen Denkmälern regelmäßig in der Form Libius: Dessau 811. Cohen Médailles impériales VIII² 227, 2–4. 8ff.) wurde am 19. November 461 (Mommsen Chron. min. I 305. 539; anders Theophan. 5955 und Mommsen II 187, 463, die den 7. Juli nennen, wonach er vor dem Tode Maiorians auf den Thron erhoben sein müßte) ohne die Erlaubnis des oströmischen Kaisers Leo (Iord. Rom. 335) durch Ricimer in Ravenna zum Kaiser ausgerufen (Mommsen II 157, 1274. 232, 461; vgl. I 247. II 88) und durch den Senat von Rom in dieser Würde bestätigt (Mommsen II 32, 211). Im J. 462 bekleidete er das Consulat (Mommsen III 535). Im übrigen heißt es von ihm persönlich nur am Ende seines Lebens: religiose vivens decessit (Mommsen III 423). Ricimer war der eigentliche Herrscher; unter dem Stichwort seines Namens (s. o. Bd. I A S. 798) ist daher das Wenige zusammengestellt, was uns aus der Regierungszeit des S. überliefert ist. Er starb in Rom (Mommsen I 304. II 89. 158, 1280. III 423. Iord. Rom. 336; Get. 45. 236), wie man vermutete, durch Ricimer vergiftet (Mommsen II 158, 1280). Als Todestag ist bei Mommsen I 305 der 15. August 465 genannt; aber da ein Gesetz des S. (Nov. Severi 2) noch am 25. September gegeben ist, wird man wohl XVIII kal. Septembris in XVIII kal. Decembris zu ändern und danach seinen Tod auf den 14. November 465 zu setzen haben. Dementsprechend ist er bei Mommsen II 33, 231 in das 4. Jahr seiner Regierung gesetzt (vgl. I 492. III 416. 417. 423. I 247. 493. 745. Apoll. Sid. carm. II 317); fälschlich auf drei Jahre wird sie berechnet bei Iord. Get. 45, 236; Rom. 336. Theophan. 5947. Euagr. h. e. II 7.

[Seeck. ]