Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Servilia, Gattin des Licinius Lucullus
Band II A,2 (1923) S. 1821
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102) Servilia, vermählte sich 689 = 65 mit L. Licinius Lucullus, der damals aus Asien heimkehrte und sich von seiner bisherigen Gattin Clodia (o. Bd. IV S. 107 Nr. 67) schied; sie gebar ihm einen Sohn, dessen Vormund nach dem Tode des Mannes M. Cato wurde, und begleitete 705 = 49 mit dem Knaben den Cato nach Asien; sie genoß im ganzen keinen sehr guten Ruf. Die Zeugnisse dafür stehen bei Plutarch, der sie regelmäßig als Schwester Catos bezeichnet (Luc. 38, I; Cato min. 24, 2. 29, 3. 54, 1); dagegen nennt Cic. fin. III 8 den Caepio, der ihm selbst und Cato sehr nahe gestanden habe, und unter dem also nur Catos Bruder verstanden werden kann (Nr. 40), avus des jungen Lucullus. Gewöhnlich wird diese Bezeichnung als ein Versehen oder eine Verderbnis betrachtet: avus statt avunculus (so auch Röm. Adelsparteien 294. 335). Aber Cichorius (Festgabe für Bezold [Bonn 1921] 73–77) hat eine Reihe von beachtenswerten Argumenten dafür geltend gemacht, daß vielmehr bei Plutarch trotz der viermaligen Wiederholung ein Versehen vorliege und S. nicht die Schwester, sondern die Nichte Catos gewesen sei. Seine sonstigen Vermutungen über die servilischen Verwandten Catos haben ihn von dem dann naheliegenden Schluß abgehalten, daß diese S. das Töchterchen des 687 = 67 verstorbenen Caepio gewesen sei, dessen Existenz Plut. Cato min. 11, 3 bezeugt.

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