Regina sacrorum, die Gattin des römischen Opferkönigs. Sie hat als solche bestimmte priesterliche Funktionen, von denen wir leider nur eine kennen, nämlich daß sie an allen Kalenden der Iuno in der Regia eine porca oder agna zu opfern hat (Macrob. I 15, 19). Andere sacrificia der Königin erwähnt Serv. Aen. IV 137. Sie trug bei diesen den arculum (oder inarculum Fest. p. 113) genannten, zu einem Kranze gebogenen Zweig auf dem Kopf, in dem die flaminica bei jeder Kulthandlung erscheinen mußte. Mit ihrem Gatten mußte die r. s. in der traditionellen Form der confarreatio vermählt sein (Gai. I 112). Eine Manlia L. f. Fadilla regina sacrorum findet sich auf den stadtrömischen Inschriften CIL VI 2123[1] und 2124. Die nächste Analogie zu der Stellung der r. s. bietet in Rom selbst das Priestertum der flaminica, der Gattin des flamen Dialis, für die auch ähnliche Ritualvorschriften bestanden wie für die Königin. Noch interessanter ist der Vergleich mit der attischen Basilissa, der Frau des Basileus, der sich freilich im einzelnen nicht durchführen läßt, weil wir von der r. s. zu wenig wissen; s. auch unter Rex sacrorum.