Raphia, auf den Keilinschriften Rapiḫi (Zimmern-Winckler Die Keilinschriften und das Alte Testament³ 1903, 67. 89f.)‚ bei den rabbinischen Juden רְפִיחַ Talm. jerus. Schebiith VI 36 c (Neubauer Geographie d. Talmud 1868, 20. Hildesheimer Beiträge z. Geographie Paläst. 1886, 66ff.), Ῥαφία Polyb. V 80. Joseph. bell. Iud. I 4, 2 nordwestlich von Rinocolura Joseph. bell. Iud. IV 11, 5 (nicht identisch mit Ῥαφων, I. Makk. 5, 37; vgl. Raphana), eine Grenzstadt zwischen Ägypten und Syrien, wenig vom Meer entfernt, an seichtem, hafenlosem Ufer, Diod. XX 74, daher von Plin. V 13, 68, Ptolem. V 16, 6 als Binnenstadt angesehen, heut Tell Rifah (Bädeker Palästina u. Syrien⁷ 113. 173) an der syrisch-ägyptischen Grenze. Hier siegte Sargon, König von Assyrien (722–706) im J. 720 über die Ägypter und Hanno von Gaza (Zimmern-Winckler Die Keilinschriften 67). Bei dem Feldzug des Antigonos gegen Ägypten wurde 306 seine Flotte unter seinem Sohne Demetrios durch den Sturm nach R. verschlagen (Diod. XX 74). Ptolemaios IV. Philopator zwang hier nach III. Makk. 1, 1 im J. 217 den Antiochos III. d. Gr., zum Rückzug (Daniel 11, 10ff. Polyb. V 82ff.), wodurch Antiochos Palästina und Phönizien verlor. Im J. 193 wurde in R. die Hochzeit Ptolemaios V. Epiphanes mit Kleopatra, der Tochter Antiochos III. d. Gr. gefeiert (Liv. XXXV 13). Die von Alexander Iannaios (Joseph. ant. Iud. XIII 3, 3; bell. Iud. I 4, 2) eroberte Stadt wurde von
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Pompeius wieder vom jüdischen Gebiet losgerissen und von Gabinius 63 v. Chr. wiederhergestellt, Joseph. ant. Iud. XIV 5, 8; bell. Iud. I 8, 4. Über Münzen R.s aus der römischen Kaiserzeit s. Schürer Gesch. des jüdischen Volkes⁴ II 109.