2) P. ist der Urheber eines in zwei Altarinschriften genannten Gesetzes. Der eine Altar ist 1876 auf dem Esquilin gefunden worden (CIL I2 804[1] = Dess. 4019, erwähnt o. Bd. XIII S. 2560, 48ff. Suppl.-Bd. V S. 582, 25ff.): Vermino | A. Postumius A. f. A. n. Albi. | duovir lege Plaetoria; der andere Altar ist vor dem ältesten der vier Tempel von Largo Argentina, unter jüngeren Umbauten sorgsam geschont, 1933 aufgedeckt worden (Marchetti-Longhi Bull. comun. LXI 163ff. = Archäol. Anz. 1933, 629 = Am. Journ. Arch. XXXVIII 481f.): A. Postumius A. f. A. n. Albinus duovir lege | Plaetoria reficiundam coeravit. Die Lex Plaetoria scheint sowohl die Bestellung von Duoviri wie die Bestimmung der von ihnen darzubringenden Weihungen angeordnet zu haben (s. Mommsen St.-R. II 621 f. Marchetti-Longhi 186. 189). Der Duovir ist entweder der Consul A. Postumius A. f. A. n. Albinus von 574 = 180 oder sein gleichnamiger Sohn, der von 603 = 151, obgleich die Herausgeber der Verminusinschrift diese wegen ihrer Sprache und Schrift beträchtlich tiefer hinabrücken wollten. Wenn der sonst unbekannte Gott Verminus wegen einer Würmerkrankheit des Rindviehs verehrt wurde (Henzen u. a. z. d. Inschr. Wissowa Rel.2 55, 4), so ist eine verheerende Seuche des Rindviehs für 579 = 175
[1948]
bezeugt (Liv. XLI 21, 5. 7. Obseq. 10), und das ist gerade der Zeitpunkt, wo einerseits schwere Epidemien auch sonstige Sühnungen forderten, und anderseits A. Postumius Albinus – und seine Familie – das höchste Ansehen in weltlichen und geistlichen Dingen erlangt hatten (580 = 174 Censor und Decemvir sacris faciundis s. u. Art. Postumius). Der Urheber der Lex Plaetoria wird zu den Volkstribunen dieser Zeit gehört haben, läßt sich aber nicht näher bestimmen; wenn man auch an den Antragsteller eines andern wenig älteren Gesetzes denken kann (so Marchetti-Longhi 188f.) oder an einen 582 = 172 genannten (Nr. 4), so ist weder bei jenem noch bei diesem ganz sicher, daß er Plaetorius und nicht etwa Laetorius geheißen hat, und damit schwebt jede Hypothese in der Luft.