Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Teilnahmer an der Expedition Theoderichs d. Gr. nach Gallien
Band XVIII,4 (1949) S. 2308
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Patza (gen. Patzenis bei Cassiodor) ein Name wohl gotischen Ursrpungs vom got. Patja, s. Konjektur bei Wrede Ostg. Spr., Quell. u. Forsch. z. Sprach- u. Kulturgesch. d. germ. Völker, Straßburg LXVIII (1891) 127ff., später Patha, Patta, Paza. Schröder (bei Mommsen Ind. Cassiod. MGAA XII 497) läßt die Frage offen, ob nicht ein griech. Παδάτης, Παδατίας oder das lat. pater zugrunde liege (vgl. Batza bei Cont. Marcell. Com. a. 536 für Pitzia s. Art. Pitzia). P. nahm an Theoderichs d. Gr. Expedition nach Gallien teil (wohl der Zug des J. 522 zur Vergeltung der Ermordung seines Enkels Siegerich durch den Burgunderkönig Sigismund, s. Art. Theoderich u. Bd. VA S. 1759, 6ff.). Nach der Rückkehr führte P. (nach 523) beim König Klage, daß während seiner Abwesenheit die Gattin Procula des Brandila seine Frau Regina (der Name im Briefe Var. III 33) so schwer mißhandelte, daß sie für tot liegen blieb. Brandila wird deshalb vom König verhalten (var. III 32), wenn der Sachverhalt stimme, die Procula mit eheherrlicher Strenge (maritali districtione) zu bestrafen. Könne er indes den Kläger der Lüge überweisen, so sei das Königsgericht (comitatus noster = aulicum iudicium, Mommsen Index s. v.) anzurufen. Aus dem Schreiben Theoderichs an den zuständigen dux Wilibancus (var. III 33) ergibt sich jedoch, daß Brandila mit der Regina simulata matrimonii lege Ehebruch begangen hatte, so daß Theoderich dem dux diese Tat streng zu ahnden befiehlt. Über die eherechtlichen Bestimmungen für Ehen zwischen Römern und Goten vgl. Mommsen Ostg. Stud., Hist. Schr. III 475.