2) Ein begüterter Fürst der in der Troas am Flusse Aisepos wohnenden Lykier, der aus seiner Hauptstadt Zeleia am Fuße des Ida seine Mannen unter Führung seines Sohnes Pandaros, eines berühmten Bogenschützen, dem Priamos zu Hilfe sendet (Hom. Il. II 824f. mit Eustath. 354, 4f. IV 89f. Apollod. epit. III 35; vgl. Preller-Robert II4 1161f.). Dem Befehl des greisen Vaters L.,
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mit Rossen und Wagen, an denen es keineswegs fehlt, ins Feld zu rücken, gehorcht Pandaros nicht, sondern zieht zu Fuß aus (V 197f.), schießt dem Vertrag zuwider auf Menelaos einen Pfeil, der ihn verwundet (IV 88f.), wird aber bald darauf von Diomedes tödlich getroffen (V 276f. 290f.). Die Asche seines von den Troern verbrannten Leichnams bringen die Genossen dem Vater L. zurück (Dict. Cret. II 41), dessen auch die Grabschrift gedenkt (Steph. Byz. s. Ζέλεια. Ps.-Aristot. pepl. 50, PLG III4 353). Nach Verg. Aen. V 495 hat den Pandaros auf den Kriegsschauplatz sein Bruder Eurytion, also der zweite Sohn des L., begleitet, später ein Reisegefährte des Aineias, der sich bei den Leichenspielen für Anchises gleichfalls als Bogenschütze hervortut. In den Πάνδαρος betitelten Komödien des Anaxandrides und Nikostratos (CAF II 149f. 739) wird eine Erwähnung (oder sogar eine Rolle) des Vaters L. nicht gefehlt haben. – Über Zeleia und den dortigen Kult für Apollon, dessen Beiname L. zu sein scheint, s. auch Marquardt Cyzicus und sein Gebiet 128f.