Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sohn d. Zeus und d. Maira
Band XIII,2 (1927) S. 13651366
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2) Sohn des Zeus und der Maira, Tochter von Proitos und Anteia, dem argivischen Königspaar, die zuerst im Gefolge der Artemis war, von dieser, nach ihrer Verführung durch Zeus, erschossen wurde. Ihr Sohn L. soll zusammen mit Zethos und Amphion Theben begründet haben. Die Geschichte bei Pherekydes Schol. Od. XI 326 und Eustath. Od. 1688, 64ff. (FHG I nr. 79); vgl. Bertsch Pherekydeische Studien 19. Die Sage deutet auf lokrische Bestandteile in Boiotien, oder enge Verwandtschaft in früher Zeit zwischen Lokris und Boiotien, was einen guten Grund hat. Nach Aristoteles frg. 560 behielten die Leleger (die er Lokrer nennt) einmal ganz Boiotien; die alte Aiasgestalt ist auch zu Hyle am Kopaissee zu Hause; in den alten Ansiedlungen in der Aiolis sind Lokrer und Boiotier wieder zusammen (s. Lokros Nr. 3 und Lokris: Kolonien); Lokrer und Boiotier sind immer Verbündete in den vielen Kriegen der geschichtlichen Zeit (διάκεινται δὲ πρὸς αὐτούς, die Boioter, ἀεὶ φιλίως sagt der Oxyr. Hist. XIV 40 von den Westlokrern); später hat Epameinondas Larymna als Kriegshafen ausgerüstet (Amer. Journ. Arch. XX 51f); einige Teile von Ost-Lokris sind in Boiotien schon früh einverleibt (ebd.; vgl. noch Holleaux und Dittenberger, Pomtow N. Jahrb. CLV 749ff.). Argos und Theben sind bekanntlich auch sonst verbunden, ich weiß aber nichts von sonstigen Beziehungen zwischen Ost-Lokris und Argos außer der Hera Pharygaia der Stadt Pharygai in Ost-Lokris, [1366] die eine Kolonie der argivischen Pharygai gewesen sein soll (Strab. IX 426, vgl. Steph. Byz.), die Stadt Alope bei den Lokrern und auch in Argos (Hesych.), und vielleicht, aber sehr unsicher, der Hügel Argolas (s. d.) bei den Thermopylen, in der Nahe von Pharygai. In West-Lokris deuten einige Einzelheiten des Kultus vielleicht auf Argos hin; s. Roltsch Die Westlokrer 70ff. - Dieser L. wird meistens mit L. Nr. 1 zusammengeworfen, so noch bei Gruppe Gr. Myth. und Rel. 92ff., hat aber, soweit die Überlieferung geht, nichts als den Namen mit dem Vorhergehenden gemein.