Kynesioi, nur belegt durch Herodot. II 33 (wo von den Kelten gesagt wird: ὁμουρέουσι δὲ Κυνησίοισι, οἳ ἔσχατοι πρὸς δυσμέων οἰκέουσι τῶν ἐν Εὐρώπῃ κατοικημένων), ist der gräcisierte Name eines iberischen Volksstammes an der Südwestecke der iberischen (hispanischen) Halbinsel, welcher sonst (auch von Herodot. selbst, IV 49: μετὰ Κύνητας) Kynetes, in lateinischen Schriftquellen Cynetes genannt wird (bei Iustin. XLIV 4, 1 ist das überlieferte Curetes zu Cunetes verbessert). Abgeleitet ist das Adjektiv Cyneticus (Avien. or. marit.). Andere Namensformen sind Κόνιοι (Polyb. X 7, 5) und Κούνεοι (Appian. Hisp. 57. 58. 68), ein Name, der durch Herleitung vom lateinischen Cuneus (Keil, römische Benennung des südwestlichen Vorsprunges der Pyrenäen-Halbinsel, Mela III 7. Plin. n. h. IV 116. Strab. III 1, 4 p. 137) entstanden ist, welch letztere Bezeichnung vielleicht durch volksmäßige Umdeutung des Namens der Cynetes, Cunetes zu erklären sein wird. S. Hübner Art. Cynetes o. Bd. IV S. 1906ff. Kiepert FOA XXVII Gab. Holder Altcelt. Sprachsch. I 1192 bezeichnet den Namen Cunetes, Cynetes als iberisch, nicht keltisch; s. auch Hübner Mon. ling. Iber. CIII. 230. – Vgl. die Benennung des hispanischen Stammes der Karpetaner als Karpesioi, s. o. Bd. X S. 2004.