Kaiser-Augst heißt im Gegensatz zu Basel-Augst (s. Augst) ein in dessen Nähe gelegenes Dorf im jetzigen schweizerischen Kanton Aargau, weil es früher (bis 1803) ‚kaiserliches‘, nämlich österreichisches Gebiet war. Auf der Bodenerhebung am Rhein, wo jetzt das Dorf K. liegt, stand das Castrum Rauracense, eines der in der Spätzeit, gegen 300 n. Chr., am Oberrhein zum Schutz der wieder zurückgezogenen römischen Reichsgrenze angelegten Kastelle mit einem Brückenkopf auf dem rechten Rheinufer und mit einer kaiserlichen Ziegelei, die aus den hauptsächlich in K. häufig gefundenen Ziegeln mit der Marke teg(ularia) imp(eratoris) erschlossen worden ist. Dieses große und starke Bollwerk ist unter dem im 4. Jhdt. n. Chr. als Robur bezeichneten munimentum zu verstehen. CIL ΧIIΙ 2, 1 p. 52. Burckhardt-Biedermann in Westd. Ztschr. XXV (1906), 129ff., bes. 154ff.; vgl. Haug in Bd. I A S. 293. 952.