Kadytis. Herodot sagt III 5, daß von Φοινίκη bis zu den Grenzen von Καδύτις das Land den palästinischen Syrern gehöre. Dieses K. ist ebenda eine Stadt Σαρδίων οὐ πολλῷ ἐλάσσονος. Von K. aber gehörten die Häfen am Meere bis Ienysos(?) den Arabern, von Ienysos aber bis zum Serbonischen See sei wiederum syrisches Gebiet. Diese Angaben treffen nur auf die bekannte, wichtige und große ehemalige Philisterstadt Gaza zu, worüber s. den Art. Gaza Nr. 1. Dieses Gaza ist aber auch Herod. II 159 gemeint (Schürer Gesch. d. jüdischen Volkes II⁴ 110, 64). Denn wenn hier der Pharao Necho (609–594) bei seinem Kampf gegen die Syrer diese bei Magdolos besiegt und hernach K. erobert, so handelt es sich bei Magdolos um die nordöstliche Grenzstadt Ägyptens in der Nähe von Pelusium und K. ist wiederum = Gaza. Denn diesen Sieg des Pharao bei Gaza עזה kennt auch das Alte Testament Jerem. 47, 1. Sonst beliebte Gleichsetzungen von K. mit einem Kadesch im nördlichen Syrien (so noch Guthe Gesch. des Volkes Israel³ 1914, 247) oder gar erst Jerusalem (so noch Wandel Schulblatt f. d. Prov. Brandenburg 1888, 428ff. 497ff.) sind nicht am Platz. — Es ist die hebr. עזה, assyr. Chaziti (neben Chazata und Chazutu‚ Delitzsch Paradies 290), ägypt. Khazitu geschriebene heutige Stadt Ghazze. Die einheimische Aussprache des Namens muß dem Ohr Herodots wie Kadyt gelautet haben.
Anmerkungen (Wikisource)
Vgl. auch den Artikel Gaza 1 zur gleichen Stadt.