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Ivaro (Iuaro oder Ivarus (Iuarus) keltischer oder vorkeltischer Name der Salzach, an welcher die Stadt Salzburg (Iuvavum) liegt. Der Fluß heißt in Tab. Peut. (III B/C ed. Desjardins, IV 4 ed. Miller) fl(uvius) Ivaro, in Vita Hrodberti episcopi Salisburgensis, Mon. Germ. hist., Script, rer. Meroving. VI 160, 1 fluvius Ivarus (die Stelle ist im Wortlaut angeführt im Art. Iuvavum), in mittelalterlichen Salzburger Urkunden Ivar (Zeuss Die Deutschen 242, vgl. 13). Da der vorrömisch-keltische Name der Stadt Salzburg, Iuvavon gewiß vom Fluß, an welchem die Ansiedlung gegründet war, hergeleitet ist (aus Iuvaravon zusammengezogen?), so lautete der Name des Flusses ursprünglich wohl Iuvaro oder Iuvaros, und die Schreibung Ivaro (Iuaro), -us ist, ebenso wie Iuavum, Ivavum (= Iuvavum, s. d.) durch Ausfall des einen der beiden VV entstanden, der im Lateinischen so häufig nachweisbar ist. Mommsen im CIL III 2 p. 666. 677. Holder Altcelt. Sprachsch. II 96. Kiepert FOA XXIII BCi. Über den Wechsel der Schreibung -o und -us (-os) in den Endungen keltischer Namen vgl. Bohn im CIL XIII 3, 1 p. 119. — Der heutige Name des Flusses, Salzach (oder Salza), d. h. Salzfluß, findet sich in einem Zusatz zu der oben angeführten Lebensbeschreibung des Salzburger Bischofs Rupert in Breves Notitiae II 1 (Hauthaler Salzburger Urkundenbuch I 1 p. 19): qui (fluvius) alio nomine dicitur Salzaha. Nach Zeuss a. a. O. 242 wäre ein zweiter alter Name der Salzach gewesen: Isonta, daher die Bezeichnung des Volksstammes der Ambisontii (s. o. Bd. I S. 1800); Indiculus Arnonis (Hauthaler Salzburger Urkundenbuch I 1): Oppidum Salzburch supra fluvium Igonta (Zeuss: Isonta) qui alio nomine Salzaha vocatur. Holder a. a. O. II 80. Doch vgl. auch Mommsen CIL III p. 666.