6) Iustinus ist 538 magister militum per Illyricum und befehligt mit anderen die 5000 Mann, die Narses außer seinen 2000 Herulern nach Italien führt (Procop. bell. Goth. II 13, 17). Nach der Einnahme von Urbino und dem mißglückten Sturm auf Cesena beteiligt er sich neben Johannes, dem Neffen des Vitalianus, an der Eroberung von Imola und der Unterwerfung der [1330]
Aemilia (bell. Goth. II 19, 19-22, bes. 21). Er und Johannes weigern sich dem Belisarius gegenüber, ohne besondere Weisung des Narses dem Martinus, der Mailand entsetzen soll, beizustehen (bell. Goth. II 21, 16); als diese Weisung (bell. Goth. II 21, 23) eintraf, war so viel Zeit verloren gegangen, daß Mailand im Frühjahr 539 kapitulieren mußte (bell. Goth. II 21, 25ff). Im Sommer schließen I. und Cyprianus die bei Fiesole lagernden Goten nach anfänglichen Gefechten in der Stadt ein und belagern sie (bell. Goth. II 23, 2. 24, 18); vom Hunger bewältigt kapitulieren die Goten im Herbst (bell. Goth. II 27, 25f. Marcell. com. z. J. 539). Im Frühjahr 542 wird I. von Bleda, Ruderich und Uliaris in Florenz belagert, was ihn ganz unvorbereitet trifft; als auf seinen Hilferuf Bessas und andere Generale mit einem großen Heere von Ravenna heranziehen, brechen die Goten die Belagerung ab und I. vereinigt sich mit dem Entsatzheer (bell. Goth. III 5, 1–6); mit diesem bei Macella gänzlich geschlagen, flieht er wie die andern (bell. Goth. III 5, 7ff.) und schließt sich in Florenz ein (bell. Goth. III 6, 8; zu den Ereignissen dieses Jahres auch Marcell. com. z. J. 542). Als Belisarius im J. 545 nach Dyrrhachium fuhr, um dort auf frische Truppen zu warten, ließ er den I. ἐπὶ τῇ Ῥαβέννης φυλακῇ zurück (bell. Goth. III 13, 19). In Ravenna ist I. auch im J. 552 bei der Ankunft des Narses, der ihn dort als Befehlshaber der Besatzung zurückläßt (bell. Goth. IV 28, 1. 4).