193) Iunia, Tochter des D. Silanus Nr. 163 und der Servilia, Halbschwester des M. Brutus Nr. 53, Gemahlin des M. Aemilius Lepidus, des späteren Triumvirn. Auf zwei Töchter der Servilia aus ihrer Ehe mit Silanus, also wohl diese I. und ihre Schwester Nr. 192 bezieht sich die Angabe Plutarchs (Pomp. 44, 2 = Cato min. 30,2), daß Cn. Pompeius sich 693 = 61 für sich selbst und seinen Sohn um zwei damals heiratsfähige Nichten Catos bewerben wollte. Name und Verwandtschaft der I. werden am deutlichsten angegeben von Vell. II 88, 1, sonst gewöhnlich als bekannt vorausgesetzt, sowohl in dem Briefwechsel Ciceros mit ihren Angehörigen, wie bei den späteren Historikern. Cic. ad Att. VI 1, 25 erzählte im J. 704 = 50, daß sich in dem Gepäck eines bekannten Lebemanns P. Vedius in Asien fünf Miniaturporträts römischer Damen gefunden hätten, in quibus una sororis amici tui hominis ,bruti‘, qui hoc utatur, et illius ,lepidi‘, qui haec tam neglegenter ferat, doch 711 = 43 rühmte er Phil. XIII 8 unter den Vorzügen des Lepidus den Besitz der probatissima uxor. Den Namen I. nennt er ad Att. XIV 8, 1 im Mai 710 = 44, wonach sie mit Atticus in näherem Verkehr stand; sonst spricht er von ihr 711 = 43 in den Briefen an Brutus ebenso wie Brutus selbst als von dessen Schwester (ad Brut. I 12, 1. 13, 1. 15, 13. 17, 7. 18, 2. 6) oder von Lepidus als von dessen Verwandten (II 2, 1) und in den Briefen an Cassius gleichfalls von dessen Verwandtschaft mit Lepidus
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(fam. XII 8, 1. 9, 2. 10, 1); ähnlich verfährt Dio XLIV 34, 6. Nach der Schlacht bei Actium 724 = 30 wurde der älteste Sohn des Lepidus und der I. eines Mordplans gegen den Alleinherrscher Caesar Octavianus überwiesen und I., wohl nicht ohne Grund, der Mitwisserschaft beschuldigt (vgl. Vell. a. O.); mit vieler Mühe erlangte der unbeteiligte Gatte Lepidus, daß sie ohne Bürgschaft freigelassen wurde (Appian. bell. civ. IV 216–219; vgl. über die Zeit Gardthausen Augustus II 247).