Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Caesar, C. Vater des Diktators Caesar, procos. von Asia zw. 98 u. 90 v. Chr.
Band X,1 (1918) S. 185186
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130) C. Iulius Caesar, Vater des Dictators. Die literarischen Zeugnisse beschränken sich auf Plin. n. h. VII 181: Nullis evidentibus causis obiere, dum calciantur matutino, duo Caesares, praetor et praetura perfunctus dictatoris Caesaris pater, hic Pisis exanimatus, ille Romae (vgl. dazu Nr. 127), und Suet. Caes. 1,1: Annum agens [186] sextum decimum patrem amisit. Demnach ist Caesar als Praetorier in der zweiten Hälfte 669 = 85 in Pisae gestorben. Diese Angaben werden durch Inschriften ergänzt. Das Fragment eines Elogiums, das zusammen mit dem Elogium des C. Octavius, Vaters des Augustus, im 16. Jhdt. kopiert worden ist, wird mit Wahrscheinlichkeit auf diesen Urgroßvater und Adoptivgroßvater des Augustus bezogen und lehrt seine Ämterlaufbahn kennen: Decemvir stlitibus iudicandis, Quaestor, Praetor, Proconsul von Asia (CIL VI 1311 = 1² p. 199 nr. XXVIII = Dessau 47 Anm.). Die Statthalterschaft von Asien fällt zwischen 656 = 98 und 664 = 90 und wird durch Steine aus Priene und aus Delos bezeugt: Priene lag damals in Streit mit den römischen Steuerpächtern und rief dabei die Entscheidung des Statthalters an (Inschriften von Priene 111 Z. 14f. 21f. 117; vgl. 117 Z. 49; S. XIX und 219). Auf Delos wurdo er als Proconsul von den Ölhändlern durch eine Statue geehrt (CIL III Suppl. 14302, 6 = Dessau 7272), durch eine weitere Inschrift ausgezeichnet (Bull. hell. XXIX 18 = 229. Taf. VII: C. Iulius C. f. Caesar pro cos.), und wahrscheinlich auch noch 667 = 87 oder 668 = 86 als Patron der Insel ohne Angabe eines Amtes durch eine zweite Statue im heiligen Bezirk (Bull. hell. XXVI 541f. mit Anm.). Die Liste der asiatischen Statthalter und damit die genaue Zeit dieses Statthalters wird künftig wohl noch zu ermitteln sein. Caesar war vermählt mit Aurelia (o. Bd. II S. 2543 Nr. 248. Drumann-Groebe G. R.² III 125) und hatte von ihr außer seinem berühmten Sohne, der als Aedil im J. 689 = 65 sein Andenken durch prächtige Spiele ehrte (Plin. n. h. XXXIII 53), zwei Töchter (s. u.). Als Schwager des C. Marius (s. u.) hatte er gewiß mit diesem im J. 654 = 100 den Saturninus bekämpft (omnes Iulii Cic. Rab. perd. 21).