Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Epiklesis des Herakles
Band IX,2 (1916) S. 20302031
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Ipoktonos (Ἰποκτόνος), Epiklesis des Herakles in Erythrai, Strab. XIII 64 p. 613; weil er die Rebkäfer (ἴπες) fernhielt, in einem Verzeichnis ähnlicher Sondergötter; vgl. Usener Göttern. 260ff. Frazer zu Paus. IX 12, 5 (mit richtiger Erklärung). Fraglich ist, ob dieser mit dem Herakles, der die Hauptgottheit Erythrais war, identifiziert werden darf (so Lamprecht De rebus Erythraeorum publ., Berlin 1871, 56). Der Herakleskopf ist fast alleinherrschender Typus auf den Münzen, auf dem Revers Keule und Bogen in Schachtel, Cat. Gr. Coins Brit. Mus., Ionia, 117f. 122ff. Pausanias erwähnt seinen alten Tempel unter den berühmtesten Ioniens (vgl. o. Bd. VI S. 580) und das altertümliche Kultbild; dies ist der archaische Herakles auf den Münzen der [2031] Kaiserzeit, Coins S: 146, nr. 253-254 Taf, XVI 17. Numism. Ztschrift XXIII 12f. Furtwängler in Roschers Myth. Lex. I 2137. Pausanias erzählt, daß der Gott aus Tyros auf einem Floße gekommen war (Näheres s. Frazers und Hitzigs Kommentare); IX 27, 8 stellt er den dem idaeischen Daktyl Herakles von den Erythraiern erwiesenen Kultus mit dem tyrischen zusammen. Die von v. Wilamowitz Abh. Akad. Berl. 1909, 48ff. veröffentlichte Opferliste erwähnt Herakles Kallinikos (I. 5, 66) und einen mit Arete und Aphrodite Strateia zusammen verehrten Herakles (1. 9, 68); diesen letzten identifiziert v. Wilamowitz mit dem Hauptgotte. Was Pausanias weiterhin erzählt, z. B. die Aitiologie eines Haaropfers, paßt nicht gut für den Käfertöter.

[Adler. ]