Idia (?), Gemeinde in der römischen Provinz Hispania Baetica. In einem durch mehrere Hss. erhaltenen Werk des Spaniers J. Fernandez Franco aus dem J. 1567 (CIL II p. XIII nr. 27, 5) ist die sehr beachtenswerte Inschrift eines Grenzsteines überliefert, CIL II 2349: trifinium IIvir Sacilernusi Idiensis Soliensis ex sententia Iulii Proculi iudic. imp. Caesare Ioviniano Aug. Nach Mommsen und Hübner ist die teilweise zweifellos verderbte Überlieferung folgendermaßen herzustellen: trifinium terr(itoriorum) oder III terr(itoriorum) Saciliensis, Idiensis, Soliensis ex sententia Iulii Proculi iudic(is) [dati ab] Imp(eratore) Caesare Domitiano Aug(usto). Der Name des Domitianus war in der Inschrift wahrscheinlich ausgekratzt gewesen. Von den drei Gemeinden ist nur Sacili bekannt, s. CIL II p. 305 und Suppl. Tab. I Oi. Kiepert FOA XXVII Gf; die beiden anderen, deren Namen allerdings nicht richtig gelesen und überliefert sein könnten, sind nicht bekannt. Der von Franco angegebene Fundort des Steines, nördlich von Villanueva de la Jara (Xara), CIL II Suppl. Tab. I Ni, liegt nordöstlich vom alten Ort Mellaria (Fuente Ovejuna). Holder Altc. Sprachsch. II 26 hat Idiense territorium aufgenommen, doch ist iberischer Ursprung des Ortsnamens wahrscheinlicher.
Hübner Mon. ling. Iber. p. 233 stellt 1. zusammen mit der von Liv. XXVIH 21, 6 genannten hispanischen Stadt Ide (Livius berichtet über die vom jüngeren Scipio aus Anlaß des Todes seines Vaters und Onkels zu Neu-Karthago im J. 206 v. Chr. veranstalteten Gladiatorenkämpfe, an denen sich freie und freiwillige Iberer beteiligten, darunter auch zwei mit Namen genannte Bruderssöhne, patrueles fratres, de principatu civitatis, quam Idem vocabant, ambigentes), vgl. den Art. Ide Nr. 4 o. Bd. IX S. 880. [Var. Liv. a. a. O. Ibem.]