Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Lakon. Ort, vgl. Hyperteleatas
Band IX,1 (1914) S. 11611162
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Hyperteleaton, nach Paus. III 22, 9 eine Örtlichkeit in Lakonien, wo ein Heiligtum des Asklepios lag, 50 Stadien von Asopos entfernt: τὸ δὲ χωρίον, ἔνθα τὸ Ἀσκλοπιεῖον, Ὑπερτελέατον ὀνομάζουσιν. Ihren Namen hat die Örtlichkeit von dem Apollon Ὑπερτελεάτας (s. u.). Deshalb ist Nieses Änderung in Ὑπερτελεατῶν (Gött. Nachr. 1906, 114, 7) abzulehnen. Ὑπερτελεάτου, das Pantazides Ἐφημ. ἀρχ. 1885, 61 vorschlug, ist möglich; aus Griechenland fehlen aber Belege für eine derartige Verwendung des bloßen Genetivs des Namens einer Gottheit zur Bezeichnung einer Örtlichkeit (Fick Bezz. Beitr. XXIII 11). Das übliche ist das Adjektiv (Fick Bezz. Beitr. XXII 236), und als Adjektivbildung sollte man Ὑπερτελεαταιον oder -ατειον oder auch -ατιον erwarten. ,Sollte Ὑπερτελέατον eine der Volkssprache angehörende Verkürzung dieser schwerfälligen Bildung sein?‘ (O. Hoffmann brieflich). Das H. suchte man früher südlich von Asopos, das vermutlich bei Plitra lag (Wace und Hasluck Ann. Brit. School Athens XIV 164), an der Küste bei Dämoniá, so zuerst Boblaye Recherches 98, dann Leake Pelop. 168. Ross Wanderungen II 247, Curtius Pelop. II 294. 329, 74. Bursian II 142. Für die antike Siedlung, die hier unzweifelhaft gelegen hat, schlagen Wace und Hasluck 166 den Namen Kotyrta vor. Das Heiligtum des Apollon Hyperteleatas lag südwestlich von dem Orte Phiníki, in der Flur Vothóna. Hier sind Inschriften (IG V 1, 975ff.) in großer Zahl gefunden worden, die auf den Gott und sein Heiligtum Bezug nehmen, auf Stein (meist 2.–1. Jhdt. v. Chr.), auf Tänien (römischer Zeit) und Gefäßen (die älteste Anfang 5. Jhdts.) aus Bronze, außerdem Terrakotten (Winter Terrakotten I 217, 2. II 166, 4. 180, 2); aber Reste des Heiligtums sind auch bei den Ausgrabungen der griechischen [1162] Archäologischen Gesellschaft (Πρακτικά 1885, 31ff.) nicht zutage gekommen. Die Inschriften auf Stein sind überwiegend Ausfertigungen von Ehrendekreten, zwei aus Epidauros Limera (IG V 1, 931f.), sechs aus Kotyrta (ebd. 961ff.). Von den Priestern, die Bronzetänien weihen, stammen acht aus Asopos (ebd. 996–1001. 10031.), acht aus Epidauros Limera (ebd. 1005–1012), einer aus Kotyrta (1013), drei aus Lakedaimon (1014–1016). Daraus hat Kolbe (ebd. S. 187) nach dem Vorgang von Wace und Hasluck 165 geschlossen, daß das Heiligtum einen sakralen Mittelpunkt der Eleutherolakonen bildete. Es wird für die östlichen Städte dieselbe Rolle gespielt haben wie das Heiligtum des Poseidon auf Tainaron für die westlichen. Von einem Heiligtum des Asklepios sind keinerlei Spuren gefunden worden. Da aber die 50 Stadien, die es nach Pausanias von Asopos entfernt war, zu dem Abstand zwischen Plítra und] Vothóna stimmen (Wace und Hasluck 165, s. deren Karte 160), so wird man es in der Nähe des Apollonheiligtums suchen und unter dem χωρίον Ὑπερτελέατον eine Siedlung oder einen Bezirk von nicht näher bestimmbarer Größe verstehen.

[Bölte. ]

Nachträge und Berichtigungen

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Band R (1980) S. 129
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Hyperteleaton

Lakon. Ort. IX 1161; vgl. Hyperteleatas (IX 322).