Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Bischof v. Arles
Band VIII,2 (1913) S. 1604
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12) Bischof von Arles, amtierte 429 bis c. 450, er starb (nach Gennadius vir. inl. 69) Valentiniano et Marciano impp. (450–455). Er war Mönch im Kloster des Abtes und späteren Bischofs Honoratus auf Lerinum (Insel bei Cannes), wurde der Nachfolger dieses Mannes im arelatensischen Bischofsamt und blieb auch in dieser Stellung ein eifriger Förderer des Mönchtums. Im Streit um die Prädestinationslehre war er einer der einflußreichsten Gegner Augustins (vgl. Prosper bei Aug. epist. 225, 9), im Bestreben, die Metropolitangewalt seines Stuhles zum südgallischen Primat auszubauen, kam er in scharfen Konflikt mit Leo I., der zu einer vom Kaiser Valentinian III. approbierten Maßregelung von seiten Roms führte (s. Langen Gesch. d. röm. Kirche II 11ff.). Sein Schüler Honoratus von Marseille (so nach dem vervollständigten Gennadius vir. inl. 99, s. o. Bd. VII S. 1172) hat sein Leben geschildert (Migne P. Lat. L 1219ff.) und weiß auch von literarischer Tätigkeit des H. zu berichten. Die ‚Vita Honorati‘ besitzen wir noch: es ist die Gedächtnisrede auf seinen geistigen Vater und Amtsvorgänger (Migne L 1249ff.), von den epistulae haben wir nur die kurze Epist. ad Eucherium (Migne L 1271 auch in Eucherius ed. Wotke I 197f.), von den ‚Versus fontis ardentis‘ besitzen wir nur vier (Manitius Gesch. d. christl. lat. Poesie 188f.), verloren sind die ‚Homiliae in totius anni festivitatibus‘ und die ‚Symboli expositio‘, wenn sie nicht unter falschem Namen in der Riesenmenge erhaltener südgallischer Predigten stecken. Was dafür sonst in Prosa und Poesie unter des H. Namen geht (Migne P. L 1273ff.), ist mehr als ‚Dubium‘.