Hieromykes, linksseitiger Nebenfluß des Jordan, mündet in diesen einige Kilometer südlich vom Genezarethsee, heute Scherîʿat el-Menâdire; vgl. Baedeker Palaestina⁶ 142 und Forbiger Geographie II 682, 27. Der Name, aus dem ‚bereits im Talmud vorkommenden Namen ʾIarmûk‘ zurechtgemacht (wie sonst z. B. Hierosolyma oder Heliogabalus), begegnet bei Plin. n. h. V 74: die Stadt Gadara, Hieromice praefluente und bei Iulius Honorius (Hieromices) falsch den gentes seines Ostviertels angeschlossen, vgl. Kubitschek Krit. Beitr. zur Cosmographia des I. H. II 33. 35. In Tabula Peutingeriana mündet ein fl(uvius) Heromicas östlich vom Jordan in den lac(us) Asph[altites], aller Wahrscheinlichkeit nach identisch mit dem H., und nur falsch eingezeichnet; der Geographus Ravennas, aus einer der Tabula Peutingeriana nahverwandten Erdkarte ausgeschrieben, läßt in der patria Hebraeorum Iudaeae Palaestinae II 14 p. 85 plurima flumina laufen; inter cetera quae dicuntur Iordanis et Ieromisus. Daß auf der ‚Weltkarte des Beatus vom J. 776‘ der H. eingezeichnet sei, allerdings ohne Benennung, wird man Miller Mappae mundi I 52 nicht glauben; daß diese Eintragung ‚genau wie Tabula Peutingeriana‘ erfolgt sei, ist unrichtig. Dalman hat unlängst eine Bronzemünze mit dem Bildnisse(?) [1151] und der Umschrift des Kaisers Marcus in Umkēs = Gadara erworben, deren Rückseite eine bemannte Galeere mit der Aufschrift Γαδαρέων | τῆς κατὰ π(ο)τ(αμὸν) | ναυμά(χου) und die Jahrzahl ΔΚC ‚= 160/1 n. Chr.‘ trägt; als ποταμός schlechtweg glaubt Dalmann hier den H. gemeint, und er zieht seine Folgerungen für die Beziehungen Gadaras zum H. daraus, Palästinajahrbuch VIII (1913) 55 und Zeitschrift des Deutsch. Palästinavereins XXXVII (1914) 143. Aber, um von der für die angebliche Zeit der Münze unmöglichen Schreibung πτ = ποταμόν abzusehen, ist seine Münze genau so falsch wie ein aus der Sammlung Pellerin (Recueil III 165 mit Abbildg. und Mélanges II 88 und p. XLI) in das Pariser Münzkabinet gelangtes Exemplar (Eckhel Doctrina num. vet. III 348f. Saulcy Numismatique da la Sainte-Terre 299); auf dem Pariser Stück ist nachträglich die zweite Zeile (τῆς κατὰ πτ) aller Wahrscheinlichkeit nach ebenso wegefeilt worden wie auf einem (unpublizierten) Wiener Exemplar nr. 21973, das Reste der getilgten Zeile deutlich aufweist.