Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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kriegerischer König der Ostgoten bis 375 n. Chr.
Band VIII,1 (1912) S. 735736
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Hermenericus. 1) (Ermenrichus Ammian. XXXI 3, 1; Hermenerig Iord. Get. 14, 79; Hermanaricus [736] Iord. Get. 14, 81 und sonst; vgl. über die Namensform Muellenhof im Index zu Mommsens Iordanes 143). Die einzige, sicher historische Nachricht über ihn bietet Ammian. Danach war er ein kriegerischer König der Ostgoten, der weite und fruchtbare Gebiete beherrschte und sich durch seine Taten den Nachbarvölkern furchtbar gemacht hatte. Doch als um das J. 375 die Hunnen und die Alanen in sein Reich einfielen, verzweifelte er daran, ihnen zu widerstehen, und gab sich selbst den Tod (Ammian. XXXI 3, 1. 2). Nach Cassiodor gehörte er zum Geschlechte der Amaler (Iord. Get. 14, 79. 23, 116), war Sohn des Achiulf, Bruder des Ansila, Ediulf und Vultvulf, Vater des Hunimundus, von dem Eutharicus seinen Stammbaum ableitete (Iord. Get. 14, 79. 81. 48, 250; vgl. o. Bd. VI S. 1496). Seine Kriegstaten (Iord. Get. 23, 116–120. 24, 129. 48, 247) und sein gewaltsamer Tod (Iord. Get. 24, 129–130. 48, 246) sind schon im 5. Jhdt. von Sagen umsponnen, die dann im Heldengedicht des späteren Mittelalters ihre weitere Ausgestaltung gefunden haben. L. Schmidt Geschichte der deutschen Stämme bis zum Ausgang der Völkerwanderung. Quellen und Forschungen zur alten Geographie und Geschichte VII 99. X 106.

[Seeck. ]