Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Cinna, C. Volkstribun 44 v. Chr.
Band VIII,1 (1912) S. 225226
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11) C. Helvius Cinna. Als Volkstribun 710 = 44 brachte H. auf den Wunsch Caesars, dessen treuer Anhänger er war, das Gesetz ein, durch welches die unbotmäßigen Tribunen L. Caesetius Flavius (o. Bd. III S. 1310) und C. Epidius Marullus (o. Bd. VI S. 59) entsetzt und aus dem Senat gestoßen wurden (Obs. 70. Cass. Dio XLIV 10, 3. XLVI 49, 2). Später wollte Caesar, wie H. selber behauptete, durch ihn sich vom Volk die Erlaubnis beschließen lassen, eine beliebige Anzahl rechtmäßiger Frauen zu ehelichen (Suet. Caes. 52, 3). Bei der Rückkehr von der Leichenfeier Caesars, an der H. trotz eines bösen Traumes teilnahm, wurde er von der rasenden Menge, welche ihn mit dem Praetor L. Cornelius Cinna, einem der Mörder (o. Bd. IV S. 1287), verwechselte, in Stücke gerissen und sein Haupt an einer [226] Stange herumgetragen. Das Volk erblickte darin eine Strafe für die Absetzung der Collegen (Val. Max. IX 9, 1. Suet. Caes. 85. Plut. Brut. 20, 4 = Caes. 68, 2. Appian. bell. civ. II 147 § 613. Dio XLIV 50, 4. 52, 2. XLVI 49, 2; vgl. XLV 6, 3. XLVII 11, 3). Die von Plut. Brut. 20, 4 behauptete Identität mit dem Dichter Cinna verteidigt mit gutem Recht Schwabe Philol. XLVII (1889) 169f.