Heilesion (Εἱλέσιον) war die Namensform der im Schiffskatalog (Il. II 499) erwähnten böotischen Stadt, die Apollodoros (Strab. IX 406) für die richtige ansah, entsprechend seiner Anschauung von einem älteren Zustand des Landes (ἐκλήθη διὰ τὸ ἐπὶ τοῖς ἔλεσιν ἱδρῦσθαί). Ein anderer Grammatiker (Etym. M. 303, 11) trat von ähnlichen Voraussetzungen aus für die Form Εἰρέσιον ein ἀπὸ τῆς εἰρεσίας; dazu stimmt Iresium Plin. n. h. IV 26. Die hsl. Überlieferung der Iliasstelle bietet ausnahmslos Εἰλέσιον, ebenso Nonn. Dionys. XIII 61. Die Existenz der Stadt ist also nur durch den Schiffskatalog bezeugt, und in bezug auf ihre Lage wissen wir nur, daß sie zu Boiotien gehörte. Alle weiteren Vermutungen entbehren jeder Grundlage. O. Müller Orchomenos² 50. 480. Ulrichs Reisen und Forschungen II 81. Bursian Geogr. I 224. Lolling Hellen. Landesk. 126. W. Schulze Quaest. ep. 161f. Philippson o. Bd. V S. 2112. Ebenso steht es mit dem Versuch Imhoof-Blumers, dem Orte Münzen zuzuweisen, Numism. Ztschr. III 1871, 353ff. Nun bietet Suidas außer Εἰλέσιον und Εἰρέσιον auch noch die Form Ἐρέσιον, und diese hat Holsten auch bei Dion. Kall. 90 eingesetzt, indem er statt hsl. εἶτ' Ἐμπερέσιον καλούμενον ἀκρότατον schrieb εἶτεν Ἐρέσιον κτλ.; zustimmend Meineke Scymni Chii Periegesis et Dionysii descriptio Graeciae 73 und C. Müller Geogr. gr. min. I 241. Danach hätte die Stadt zwischen Aulis und dem Euripos gelegen; hier lag aber Hyria, und für eine andere Ortschaft ist tatsächlich kein Raum. Außerdem enthält aber das dürftige Machwerk, in dem diese Stelle steht, so viel offenkundige Torheiten, daß die Berechtigung zu einer Änderung des überlieferten Textes mindestens zweifelhaft ist.